David Foenkinos hat mich schon mit seinem Roman "Charlotte" tief beeindruckt. Auch mit "Die Frau im Musée d'Orsay" gelingt ihm dies ein zweites Mal. Dieses Buch ist ein intensiver Blick auf die Folgen von Traumata. David Foenkinos hat wieder einen sehr berührenden Roman geschrieben und bietet darin einen sehr treffenden Blick auf die Menschen und ihr Tun und Sein.
Völlig unerwartet kündigt Antoine Duris seinen Job als Professor an der Hochschule der Schönen Künste und verschwindet schnell und auch etwas geheimnisvoll aus Lyon nach Paris. Seine ihm nahestehende Schwester Eléonore macht sich große Sorgen und vermutet als Grund hinter dieser überstürzten Flucht die zurückliegende Trennung von seiner Frau und eine darunter entstandene Depression. Sie sucht ihn und findet ihn als einen Museumswärter im Musée d'Orsay und zeigt ihm damit, dass sie da ist. Aber Antoine kann sich noch nicht öffnen. Denn Eléonore hatte mit ihrer Vermutung recht, Antoine hat eine Depression. Erst Mathilde Mattel, die Personalchefin im Musée d'Orsay, nähert sich Antoine Duris an und dringt zu ihm durch. Einerseits schimmert hier im Kennenlernen der beiden ein zartes Pflänzlein Licht und Hoffnung blitzt auf. Nicht nur im Miteinander von Antoine und Mathilde blitzt dieses Pflänzlein Hoffnung, auch in der Betrachtung der Kunst und der Schilderung der Kraft, die in ihr liegt. Aber als der Grund für Antoines überraschende Flucht ans Tageslicht drängt, wird das Licht zur Dunkelheit und David Foenkinos schildert ein grauenvolles menschliches Handeln. Dennoch behält dieses Grauen nicht die Oberhand und David Foenkinos setzt mit der Kraft der Kunst einen raffinierten und wieder hoffnungsvollen Schlussstrich unter diese Geschichte.
David Foenkinos konnte mich schon in "Charlotte" von seiner Sprachgewalt überzeugen und auch hier in "Die Frau im Musée d'Orsay" gelingt ihm dies spielerisch und ich zücke schockiert, aber auch etwas verträumt das 5-Sterne-Schild. Bitte mehr davon! Auch David Foenkinos wird weiter in meinem Fokus verbleiben und ich werde sein Schaffen natürlich weiter beobachten.
David Foenkinos
Lebenslauf von David Foenkinos
Eine etwas andere Art von Poesie: Der französische Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur. David Foenkinos wurde 1974 in Frankreich geboren. Foenkinos studierte in Paris Literaturwissenschaften und Musik. Sein literarisches Schaffen umfasst bereits mehrere Werke. Die bekanntesten darunter sind: „Inversion de l'idiotie, de l'influence de deux Polonais“ und „Entre les oreilles“. Der junge Autor erhielt schon mehrere Literaturpreise. Die Kritker finden seine Poesie oft schräg, aber vielleicht zeichnet gerade das diesen Autor aus. In Deutsch erschienen neben "Das erotische Potential meiner Frau" auch "Größter anzunehmender Glücksfall" und "Unsere schönste Trennung". Für seine Werke wurde der Autor unter anderem bereits mit dem Prix Francois-Mauriac, dem Prix Roger-Nimier, dem Prix Jean Giono und dem Prix Conversation ausgezeichnet. Außerdem erhielt er das Stipendium der Fondation Hachette und wurde für den besten Debütfilm und die beste Drehbuchadaption des französischen Filmpreises nominiert. Der Autor lebt und arbeitet heute weiterhin in Frankreich.
Alle Bücher von David Foenkinos
Nathalie küsst
Das geheime Leben des Monsieur Pick
Charlotte
Die Frau im Musée d'Orsay
Souvenirs
Das erotische Potential meiner Frau
Lennon
Zum Glück Pauline
Videos zum Autor
Neue Rezensionen zu David Foenkinos
Rezension zu "La délicatesse" von David Foenkinos
Mit François hat Nathalie die Liebe ihres Lebens gefunden - doch eines Tages kommt dieser bei einem Autounfall ums Leben, was Nathalie in eine tiefe Trauer stürzt. Als sie drei Jahre später ihren Kollegen Markus aus einer Laune heraus küsst, ahnt sie nicht, dass dieser sich Hals über Kopf in sie verliebt.
"La délicatesse" (dt. Titel "Nathalie küsst") ist eine französische Liebesgeschichte, wie sie im Buche steht - ob man das gut findet oder nicht muss jeder selbst für sich entscheiden. Sämtliche bekannten Klischees, z.B. die Selbstverständlichkeit, mit der manche Charaktere ihre Ehegatten betrügen, schrullige Charaktere und philosophische Gedankengänge werden bedient. Gerade letzteres hat mir eigentlich viel Spaß gemacht, genau wie die etwas ungewöhnliche Struktur des Autors, der den Text immer mal durch kleine Elemente wie Speisekarten, Zeitungsausschnitte und Liedtexten unterbricht.
Leider fand ich als jemand, der schon einige ähnliche Bücher und Filme konsumiert hat, die Geschichte etwas vorhersehbar und es gab mir dann manchmal doch etwas zu viele stereotypische Elemente. Auch die Art und Weise, wie über eine Figur geschrieben wird, die sich (wahrscheinlich) auf dem autistischen Spektrum befindet, fand ich etwas schwierig.
Wer Lust an einer leichten, französischen Liebeskomödie hat, wird hier sicherlich fündig werden. Ich kann das Buch auch allen empfehlen, die ihr B1/B2-Französisch ein bisschen aktiv halten wollen, die Sprache ist nicht zu komplex und mit seinen 200 Seiten ist die Länge des Buches auch überschaubar.
Rezension zu "Das geheime Leben des Monsieur Pick" von David Foenkinos
Ein Buch voller Menschlichkeit und köstlichster Ironie. Es hat mir gut gefallen.
Es handelt von der Entdeckung eines geheimnisvollen Manuskripts in der besonderen Bibliothek für abgelehnte Bücher in der Bretagne und von seinem Weg durch die zum Teil abstruse Welt der Literatur und Verlage.
Die Entdeckung und Vermarktung dieses Manuskripts mit dem vielsagenden Titel “Die letzten Stunden einer grossen Liebe” bringt dann auch so Einiges ins Rollen. Menschen gehen auseinander oder finden sich. Alle Figuren und Nebenfiguren sind dabei sehr liebevoll gezeichnet und im Laufe der Geschichte wachsen sie einem unweigerlich ans Herz. Mir auf jeden Fall.
Nicht allzu tiefgründiges, aber wunderbar lockeres, humorvolles Lesevergnügen.
Gespräche aus der Community
»David Foenkinos' Romankunst ist der Inbegriff der legendären französischen Leichtigkeit.« (Deutschlandradio)
Was könnte Antoine Duris' zu der einschneidenden Entscheidung bewogen haben, einen neuen Weg einzuschlagen?
Hallo liebe Leserinnen und Leser,
Seid ihr neugierig geworden? Dann bewerbt auch doch als Testleser, tauscht euch mit anderen über den Roman aus und schreibt am Schluss eine Rezension. Wir stellen dafür 15 gedruckte Exemplare und 10 E-Pubs zur Verfügung, um die ihr euch bis zum 6. März 2017 bewerben könnt (selbstverständlich könnt ihr bei der Leserunde aber auch mit einem eigenen Buch mitmachen.) Diesmal gibt es keine Frage zu beantworten – denkt euch einfach was aus, warum gerade ihr ein solches Buch gewinnen solltet
Bitte schreibt bei eurer Bewerbung unbedingt dazu, ob ihr lieber ein gedrucktes Buch oder ein E-Book im EPUB-Format möchtet bzw. ob es euch egal ist!
Wir freuen uns auf den Austausch mit euch!
Karin vom DVA-Team
Worum geht’s?
Im bretonischen Finistère, am wind- und wellenumtosten „Ende der Welt“, gibt es eine ganz besondere Bibliothek. Sie sammelt Bücher, die nie erscheinen durften. Eines Tages entdeckt dort eine junge Pariser Lektorin ein Meisterwerk, und der Roman wird zum Bestseller. Der Autor, Henri Pick, war der Pizzabäcker des Ortes. Seine Witwe beteuert, er habe zeit seines Lebens kein einziges Buch gelesen und nie etwas anderes zu Papier gebracht als die Einkaufslisten – ob er ein geheimes Zweitleben führte? Diese verrückte Geschichte spornt viele Menschen an, selbst Neues zu wagen: Paare trennen sich, Liebende finden unerwartet zueinander, und so manche Gewissheit wird auf den Kopf gestellt.
Ein französisch-charmanter Roman über die Liebe, verlorene Träume und den Mut, sein Leben in die Hand zu nehmen. Leicht, beschwingt und voller Witz.
Wer ist der Autor?
David Foenkinos, 1974 geboren, lebt als Schriftsteller und Drehbuchautor in Paris. Seit 2002 veröffentlicht er Romane, darunter den Millionenbestseller „Nathalie küsst“, der auch als Film mit Audrey Tautou das Publikum begeisterte. Seine Bücher werden in rund vierzig Sprachen übersetzt. Der vielfach ausgezeichnete Roman „Charlotte“ hat sich allein in Frankreich rund eine halbe Million Mal verkauft, wurde auch in Deutschland zum Bestseller und wird derzeit verfilmt. "Das geheime Leben des Monsieur Pick" war in Frankreich monatelang auf der Bestsellerliste.
die herzzerreißende, wahre Geschichte einer talentierten jungen Frau, erzählt von einem französischen Bestsellerautor … fühlt ihr euch angesprochen? Dann freuen wir uns über eure Bewerbung für die Leserunde zum neuen Roman von David Foenkinos, „Charlotte“. Ihr dürft dann noch vor allen anderen lesen – das Buch erscheint nämlich erst am 31. August!
Um eines der 15 Freiexemplare könnt ihr euch bis zum 5. August bewerben, wenn ihr uns Folgendes verratet: Welcher Roman mit einer wahren Geschichte hat euch bisher am meisten bewegt?
Worum geht’s in dem Buch?
„Das ist mein ganzes Leben“ – mit diesen Worten übergibt Charlotte 1942 einem Vertrauten einen Koffer voller Bilder. Sie sind im französischen Exil entstanden und erzählen, wie sie als kleines Mädchen, damals im Berlin der 1920er, nach dem Tod der Mutter das Alleinsein lernt, während sich ihr Vater, ein angesehener Arzt, in die Arbeit stürzt. Dann die Jahre, in denen das kulturelle Leben wieder Einzug hält bei den Salomons. Die Stiefmutter ist eine berühmte Sängerin; man ist bekannt mit Albert Einstein, Erich Mendelsohn, Albert Schweitzer. Charlotte beginnt zu malen, und es entstehen Bilder, in denen dieses einzelgängerische, verträumte Mädchen sein Innerstes nach außen kehrt, Bilder, die von großer Begabung zeugen. Doch dann ergreift 1933 der Hass die Macht, es folgen Flucht, Exil, aber auch Leidenschaft und Heirat. Nur ihre Bilder überleben – Zeugnis ihrer anrührenden Geschichte, die David Foenkinos nahe an der historischen Realität entlang erzählt.
Wer ist der Autor?
David Foenkinos, 1974 geboren, lebt als Schriftsteller und Drehbuchautor in Paris. Seit 2002 veröffentlicht er Romane, darunter den Millionenbestseller „Nathalie küsst“, der von Foenkinos selbst (zusammen mit seinem Bruder Stéphane) mit Audrey Tautou und François Damiens in den Hauptrollen verfilmt wurde. Seine Bücher werden in rund vierzig Sprachen übersetzt. Sein neuer Roman, „Charlotte“, wurde 2014 mit dem Prix Renaudot und dem Prix Goncourt des lycéens ausgezeichnet und hat sich allein in Frankreich rund eine halbe Million Mal verkauft.
Wir freuen uns auf eine angeregte Diskussion mit euch! Eine Leseprobe und weitere Infos zu Buch und Autor findet ihr hier.
Viele Grüße!
Karin vom DVA-Verlagsteam
Community-Statistik
in 856 Bibliotheken
von 235 Leser*innen aktuell gelesen
von 13 Leser*innen gefolgt