Das Trauma einer Kindheit: Dave wird von der eigenen Mutter gequält und mißhandelt. Von blauen Flecken übersät und halb verhungert, fällt der Junge auf, weil er Mitschülern das Pausenbrot stiehlt. Bis seine Lehrer es wagen, gegen die Mutter einzuschreiten, vergehen Jahre. Es gelingt ihm, sich aus der Hölle zu befreien. Ein erschütternder Bericht, geschildert aus der Perspektive des kleinen Jungen, der uns alle mit der Frage konfrontiert, wie lange man die Augen vor elterlicher Gewalt verschließen darf.
Der Autor:
Dave J. Pelzer, hat sich die Bekämpfung von Kindesmisshandlung unter dem Motto »Hilfe zur Selbsthilfe« zur Lebensaufgabe gemacht. Seit Beendigung seines Dienstes bei der U.S. Air Force unterstützt er die Arbeit verschiedener Kinderschutzorganisationen. Nicht zuletzt durch das detaillierte Offenlegen der eigenen Erfahrungen leistet er einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung für dieses Thema in der ganzen Welt. Dave Palzer lebt mit seiner Frau Marsha, seinem Sohn Stephen und Schildkröte Chuck in Südkalifornien.
Meine Meinung:
Ein sehr dünnes Buch, aber nicht weniger intensiv. Der Autor beschreibt seine Kindheit, die am Anfang noch durch Liebe und Zuneigung geprägt ist. Durch nicht erklärte Umstände, endet dies aber abrupt und er durchlebt die Hölle. Der Schreibstil ist sehr bildgewaltig und emotional. Hier muss man auch wirklich eine Warnung aussprechen, denn es werden explizierte Beschreibungen verwendet für die Misshandlungen. Was der Autor in seiner Kindheit durchmachen muss ist kaum auszuhalten. Der Kampf ums Überleben ist hier sehr bewegend geschildert.
Das Buch macht sehr nachdenklich und schockiert. Was mir allerdings gefehlt hat, sind Hintergrundinformationen. Warum wurde die Mutter so? War sie psychisch krank?. Am Anfang des Buches erfahren wir ja, das die Kindheit normal war. Zudem hätte ich gerne gewusst, was aus unserem Autor geworden ist. Wie ging sein Weg weiter? Und was ist mit seiner Familie passiert, nach der Befreiung? Man sollte meine Ausführungen nicht falsch verstehen, das Buch hat mich sehr berührt, aber ich finde bei einem Erfahrungsbericht auch die Hintergründe sehr wichtig. Leider blieb ich so mit vielen Fragen zurück.
Was ich auch immer sehr erschreckend finde, das die Gesellschaft die Anzeichen nicht erkennt. Es müssen erst Jahre des Horrors vergehen, bevor etwas passiert. Das ist mir unbegreiflich, zumal es in diesem speziellen Fall offensichtlich war.
Das Schlusswort des Autors ist sehr emotional. Gibt einen guten Blick in seine Gefühle und Gedanken. Mir hat das Buch mal wieder deutlich gemacht, wie wichtig dieses Thema ist. Das man nicht wegschauen darf. Ein sehr wichtiges Buch, auch wenn mir am Ende etwas gefehlt hat.