Rezension zu "Die göttliche Komödie" von Dante Alighieri
Dieses Buch ist ein Must-Have und sollte in keinem Bücherregal fehlen. Unglaublich fesselnd. Ein Klassiker der italienischen Literatur.
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Dieses Buch ist ein Must-Have und sollte in keinem Bücherregal fehlen. Unglaublich fesselnd. Ein Klassiker der italienischen Literatur.
"Dantes Komödie führt durch die drei Reiche des Jenseits: Der Dichter sieht die Qualen der Hölle, geht durch das Fegefeuer und gelangt am Ende in den höchsten Himmel, ins Empyreum - der dichterische Höhepunkt der siebentägigen Reise."
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Zwischen 1307 und 1320 schrieb Dante die „Komödie“, die nach seinem Tod in „Göttliche Komödie“ umbenannt wurde. Hierbei handelt es also um ein mittelalterliches Werk, das uns viel über Dante und über die Gesellschaft in der er lebte, preisgibt. Dass wir die Chance haben, die Gedanken eines Menschen aus dem 13. Jahrhundert zu lesen, der in Florenz lebte wo wir heute spontan Urlaub machen können, ist einfach unglaublich!
Die Hölle ist trichterförmig strukturiert und besteht aus 9 Höllenkreisen, durch die Dante in Begleitung von Vergil, dem römischen Dichter, gehen muss. In diesen Kreisen begegnet er verschiedensten Personen aus seinem Leben, darunter auch Berühmtheiten wie Sokrates, Platon, Cicero, Kleopatra...
Eiskalter Regen, Wasserfall aus kochendem Blut oder Personen, die mit dem Kopf in die Erde begraben sind… Die neun Kreise sind sehr gruselig beschrieben und ich würde lügen wenn ich sagte, dass ich kein einziges Mal davon geträumt habe.
Trotzdem finde ich, dass man das Werk gelesen haben muss - aus dem einfachen Grund: weil es zum Nachdenken anregt. So dachte ich über dieses elende Leben in der Hölle nach. Das funktionierte doch alles nur, weil die Gepeinigten tatsächlich litten. Hätten sie sich nämlich amüsiert weil sie masochistisch veranlagt wären oder es zumindest solidarisch vorgetäuscht hätten, da hätte der Teufel definitiv nicht so viel Spaß mit ihnen. Die Hölle wäre dann keine Strafe mehr. Ob es sie dann trotzdem noch gäbe?
xR
Ist "Die göttliche Komödie" ein Buch, das man gelesen haben muss? Nun, ich zumindest hatte den Anspruch an mich und ich bin froh darüber, dass ich es jetzt kenne und einschätzen kann. Ich hatte einigen Respekt vor dem 700 Jahre alten Buch, das aus 14.233 Versen besteht, aufgeteilt auf 100 Gesänge, quasi Kapitel, und um die 600 Seiten umfassend. Ich bin ja schließlich keine Literaturwissenschaftlerin. Kann man als normale Sterbliche ohne italienische Vorfahren oder Geschichtsstudium der Antike "Die göttliche Komödie" verstehen?
Ich fasse mich mit der Inhaltsangabe kurz, es geht um den steinigen Weg durch die Hölle und das Fegefeuer bis ins Paradies, den Dante selbst in Begleitung des berühmten Dichters Vergil beschreitet.
Sehr anschaulich verdeutlicht wird hierbei die damalige Weltanschauung, der Stand der Wissenschaft und Glaubensansichten sowie Moralvorstellungen und Gerechtigkeitssinn der damaligen Zeit.
Erwähnenswert finde ich, dass dieses Stück Weltliteratur nicht nur Dante Alighieri berühmt gemacht hat. Gustave Doré, begann 1841 - mit 9 Jahren - die ersten Illustrationen anzufertigen, letztendlich war er 29 Jahre alt, als er die 136 Holzstiche fertig stellte. Er illustrierte ebenfalls die Bibel. Ich hätte mich gefreut, wären alle diese Bilder abgebildet worden, jedoch wäre das Buch dann nochmal 100 Seiten dicker geworden. Aber ich liebe ihn einfach.
Bei diesen uralten Büchern druckt irgendwann jeder Verlag seine eigene Ausgabe, welche ist hier die Beste, fragte ich mich. Ich möchte euch die Ausgabe des Manesseverlages sehr ans Herz legen, aus 3 Gründen:
1. Die Übersetzung ist großartig, die Verständlichkeit und der Rhythmus ist sehr gelungen.
2. Enthalten sind mit Einleitung und Kommentaren und Hintergrundinfos etwa 400 Seiten Zusatzmaterial. Ohne wäre ich ab der Hälfte aufgeschmissen gewesen!
3. Die Papierqualität. Das Buch ist 1200 Seiten lang, aber genauso dick, wie eines mit 800 Seiten aus einem anderen Verlag. Mit Lesebändchen. Die Illustrationen sind hochwertiger als in den anderen Ausgaben.
Es gibt Klassiker, von denen man behauptet, man käme nicht an ihnen vorbei. Die "Divina Commedia" gehört meiner Meinung nach nicht dazu. Unbestritten ist die Bedeutung dieser Dichtung für die italienische Literatur, zuvor wurden Schriftstücke vor allem auf latein verfasst. Sie ist jedoch so unglaublich umfangreich und komplex, dass man ohne Hintergrundwissen irgendwann nicht mehr gut mitkommt. Mit dem Einstieg in die ungewohnte Form bin ich gut zurecht gekommen, zu Beginn habe ich die Erläuterungen des Übersetzers nur überflogen, da ich dem Text sehr gut folgen konnte. Nach erfolgreicher Durchwanderung der Hölle wurde es schleichend schwieriger, im Fegefeuer musste ich doch das eine oder andere nachlesen, im Paradies kam ich dann überhaupt nicht mehr zurecht, vom Textverständnis angefangen, aber auch die Vorstellungskraft fehlte mir und es waren mir viele Zusammenhänge rätselhaft. Das mag auch mit daran liegen, dass Dante bei seiner Erzählung nicht einem Stil treu geblieben ist, es scheint, als hätte sich seine Persönlichkeit während der Reise verändert, und so ist es auch für mich als Leserin ein Wechselbad der Gefühle, mal wird geflucht und geschimpft, dann säuseln die Dialoge dahin, zum Schluss verklärte Romantik und bildreiche Beschreibungen. Wenn man bedenkt, dass er über 10 Jahre an diesem Epos geschrieben hat, ist das eigentlich nicht verwunderlich.
Dante Alighieri wurde am 21. Dezember 1264 in Florenz (Italien) geboren.
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