Dana Grigorcea

 3,7 Sterne bei 91 Bewertungen
Autorenbild von Dana Grigorcea (©zVg)

Lebenslauf von Dana Grigorcea

Die schweizerisch-rumänische Schriftstellerin Dana Grigorcea wurde 1979 in Bukarest geboren, sie studierte Germanistik und Nederlandistik und lebt seit vielen Jahren mit ihrer Familie in Zürich. Zu ihren Romanen, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden, gehören die Romane "Die nicht sterben", "Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit" und "Baba Rada", die Novelle "Die Dame mit dem maghrebinischen Hündchen" sowie der Essayband "Über Empathie". Dana Grigorcea wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem 3sat-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb. Sie schreibt auch für Kinder, hat fünf Bilderbücher veröffentlicht, darunter "Mond aus!" und "Einmal Haare schneiden, bitte!"

Alle Bücher von Dana Grigorcea

Cover des Buches Die nicht sterben (ISBN: 9783328108535)

Die nicht sterben

 (68)
Erschienen am 10.08.2022
Cover des Buches Die Dame mit dem maghrebinischen Hündchen (ISBN: 9783038200550)

Die Dame mit dem maghrebinischen Hündchen

 (7)
Erschienen am 29.01.2018
Cover des Buches Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit (ISBN: 9783548289038)

Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit

 (4)
Erschienen am 12.05.2017
Cover des Buches Der Nase nach (ISBN: 9783038930006)

Der Nase nach

 (2)
Erschienen am 06.05.2018
Cover des Buches Marius (ISBN: 9783038930310)

Marius

 (2)
Erschienen am 07.06.2021
Cover des Buches Einmal Haare Schneiden bitte (ISBN: 9783038930075)

Einmal Haare Schneiden bitte

 (2)
Erschienen am 01.09.2018
Cover des Buches Die Namen der Blumen (ISBN: 9783038930112)

Die Namen der Blumen

 (1)
Erschienen am 01.03.2019
Cover des Buches Frau Mani auf dem Nachhauseweg (ISBN: 9783945453445)

Frau Mani auf dem Nachhauseweg

 (1)
Erschienen am 31.05.2018

Neue Rezensionen zu Dana Grigorcea

Cover des Buches Die nicht sterben (ISBN: 9783328108535)
Libertines avatar

Rezension zu "Die nicht sterben" von Dana Grigorcea

Die Frau, die ihr Spiegelbild verlor
Libertinevor 2 Monaten

Eine junge Frau kehrt nach ihrem Kunststudium aus Paris zurück nach Rumänien, in das Dorf B., das sie schon seit ihrer Kindheit kennt. Doch nicht nur der Ort ist in ›Die nicht sterben‹ mit Erinnerungen verknüpft. Auch die Villa Aurora, in der sie bei ihrer Großtante Margot lebt und die Menschen sind ihr vertraut. Aber das beschauliche Leben in B. endet jäh, als eine Frau bei einem Sturz in die Tiefe stirbt.

Als die Familiengruft der Icherzählerin für die Bestattung geöffnet wird, findet diese darin zweierlei.

Zum einen einen toten Mann. Gepfählt und die Augen bereits ausgehöhlt. Zum anderen, wie jedoch erst später bekannt werden soll, das Grab des berühmten Fürsten Vlad. Und mit diesem Fund nimmt die Veränderung in B. ihren zügigen Lauf.

Touristen strömen in den Ort. Angelockt von den Berichten über den mysteriösen Toten und das Grabmal eines Fürsten, dessen Ruf über die ganze Welt bekannt ist. Bald sind Gerüchte über den Bau eines Dracula-Parks im Umlauf.


»Ich kann nicht umhin, diese Geschichte zu erzählen, zumal ich sie aus nächster Nähe erlebt habe und alle Berichterstattung darüber als falsch erkenne.«


Doch während B., allen voran der Oberbürgermeister und dessen Sohn, vor allem wegen des Grabfundes des legendären Fürsten in Aufregung scheinen, ist die Icherzählerin an beiden Funden interessiert. Denn der Tote ist kein Unbekannter in B. und auch die Icherzählerin verbindet mit diesem eine Geschichte.

Vor dem Hintergrund des Mordes am Toten und dem Fund des Grabes verwebt Grigorcea eine Geschichte, die voller schauriger Märchenelemente ist. ›Die nicht sterben‹ wirkt wie aus der Zeit gefallen. Der Sprache der Icherzählerin und ihrer Art, die Geschichte zu erzählen, haftet etwas Altertümliches an. Zugleich erscheint der Roman seltsam in der Gegenwart verortet, auch wenn Internet nur auf einem bestimmten Hügel zu finden ist.


»Nach der Diktatur, bald nach 1989, wurde die Villa an uns zurückerstattet. Margot ließ das Schildchen mit der Gravur ›Villa Diana‹ auswechseln, neu stand da nun in geschwungener Schrift ›Villa Aurora‹.«


Elemente bekannter Vampirromane finden in ›Die nicht sterben‹ Einlass, allen voran Bram Stokers ›Dracula‹, doch auch Stephenie Meyers ›Twilight‹-Saga findet am Rande Erwähnung. Wir finden nicht die aus ›Dracula‹ vertraute Briefform und doch erscheint ›Die nicht sterben‹ im Gewand eines Berichtes. Bisweilen ist es schwierig zu sagen, wo das Geschehen in Träume und Erinnerungen gleitet, sodass die Icherzählerin unzuverlässig erscheint.

›Die nicht sterben‹ fragt nach dem Früher. Das Früher der Großtante Margot, die den Kommunismus und Enteignung kannte. Das Früher der Icherzählerin, in dem der Tote noch gelebt hat und B. für sie ein wunderbarer Ort gewesen war. Ein Zustand, dem sie zum Teil fremd zu werden und zu entwachsen scheint, und dem sie dennoch gerecht werden will. Und das Früher eines ganzen Landes, dessen Geschichte eng mit dem Schicksal des Fürsten Vlad verbunden ist, der im 15. Jahrhundert lebte.


»In mancher Nacht wähnte ich mich im B. von früher, als es hier ruhig war und beschaulich.
Als ich den Weg hinaufging, roch es wieder stark nach Gras und nach Erdigem, auch nach dieser harzigen Feuchte, die mich beim Atmen beben ließ, ich hörte manche Vogelart, den ich aus der Kindheit kannte.«


›Die nicht sterben‹ erzählt von Brüchen. Von früher und heute, von dem, was diese unterscheidet und dem, was sie eint. Korruption, Tradition und Schauer verbinden sich zu Themen einer besonderen Geschichte, die Grigorcea mit einem ganz eigenen Klang erzählt. Ein interessanter, verwobener und atmosphärischer Roman mit vielen literarischen Bezügen. 2021 ist ›Die nicht sterben‹ auf der Longlist des Deutschen Buchpreises.

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Cover des Buches Die nicht sterben (ISBN: 9783328108535)
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Rezension zu "Die nicht sterben" von Dana Grigorcea

Danke für diese wunderbare Prosa!
Smart_Rebeccavor 3 Monaten

Unbeschreiblich! Danke für diese wundervolle mysthisch-menschlich-unmenschliche Prosa-Erzählung. Ich werde das Buch bestimmt wieder zur Hand nehmen und die Geschichte noch einige Male lesen. Sehr empfehlenswert!

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Cover des Buches Die nicht sterben (ISBN: 9783328108535)
dunkelbuchs avatar

Rezension zu "Die nicht sterben" von Dana Grigorcea

Postkommunistisches Gesellschafts-Puzzle
dunkelbuchvor 10 Monaten

Fürst Dracula und der Autokrat Nicolae Ceaușescu sind wahrscheinlich die bekanntesten Führungspersönlichkeiten in Rumänien, beide forderten unbedingten Gehorsam und waren in ihren Mitteln, den zu erreichen, nicht zimperlich!

Doch wie geht es dem rumänischen Volk ohne eine derartige (gewohnt starke) Führung? Gehen sie verantwortungsbewusst mit ihrer Freiheit um?

Die Autorin zeigt dies an dem kleinen Ort B. in der Walachei, in dem die privilegierte Gesellschaft um ‚Mamargot‘ (Großtante der Ich-Erzählerin) jeweils ihre Sommerferien verbrachte und auch immer noch verbringt, der vom Bürgermeister mit Allmachts-Phantasien geführt wird und in dem Tagelöhnern ums wirtschaftliche Überleben kämpfen. 

Eine wirklich anspruchsvolle Lektüre, das Buch ist so Facettenreich, in jedem Abschnitt entdeckt man verborgene Anspielungen. Die sich daraus entwickelte Spannung, zielt auf ein infernales Ende hin! Fesselnde und ungewöhnliche Lektüre.

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Gespräche aus der Community

In ihrem neuen Roman »Die nicht sterben« erschafft die preisgekrönte Autorin Dana Grigorcea ein atemberaubend atmosphärisches Bild des postkommunistischen Rumänien – und des transsilvanischen Fürsten Dracula. Bewirb Dich um eines von 25 Printexemplaren und brich gemeinsam mit uns und der Autorin zum Erscheinungstermin am 1. März auf zu einer literarischen Reise nach Transsilvanien.

565 BeiträgeVerlosung beendet
Casaplancas avatar
Letzter Beitrag von  Casaplancavor 2 Jahren

Zusätzliche Informationen

Dana Grigorcea wurde am 11. November 1979 in Bukarest (Rumänien) geboren.

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