Rezension zu "Das Geheimnis von Ardmore Castle" von Constanze Wilken
Um die Echtheit eines alten Sekretärs zu klären, wird die Versicherungsdetektivin Ivy Ferguson "undercover" von ihrem Arbeitgeber von London aus nach Skye geschickt.
Auf der schottische Insel auf den Hybriden ist Ivy aufgewachsen, ihre Eltern leben noch immer dort.
Ivy sucht den wortkargen Antiquitätenhändler Ross MacKenzie auf, doch der Clanchief und Schlossherr von Ardmore Castle ist wenig hilfsbereit, verweigert die Antwort auf ihre Fragen.
Sein Neffe Calum, der sich gerade auf dem Schloss aufhält und sich um seinen Onkel kümmert, ist da hilfsbereiter.
Gemeinsam lüften sie nicht nur ein altes Geheimnis um einen Mord, auch schaffen sie es, die alte Familienfehde der Fergusons und der MacKenzies zu beenden.
In einem zweiten Handlungsstrang Ende des 19. Jahrhunderts, kämpft Angus Ferguson ums Überleben.
Laird Colin MacKenzie will ihn und andere Crofter von seinem Land vertreiben, um dieses gewinnbringend an vermögende Engländer zu verpachten.
Auch die Liebe zwischen ihren Kindern, Henry Ferguson und Shona MacKenzie, lässt den hartherzigen Laird nicht von seinem Vorhaben abkommen und es kommt zu blutigen und tödlichen Auseinandersetzungen.Die Autorin Constanze Wilken hat mich schon mit ihren Wales-Romanen begeistert.
Da ich Schottland liebe, war die literarische Reise in die Highlands für mich ein Muss.
Die Geschichte rund um die Crofter und die Highland Clearences wird sehr lebensnah und authentisch geschildert und machen den Roman sehr spannend.
Unfassbar, das erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts die Nachfahren der Crofter vollumfänglich rehabilitiert wurden.
Die sich anbahnende Romanze zwischen Ivy und Calum ist das Gerüst, um dass sich die Aufklärung des Mordes an der Ehefrau von Ross MacKenzie rankt.
Auch ein weiteres Geheimnis wird offenbar und Ivy muss sich entscheiden, wo und wie sie in Zukunft leben will.
Ich war noch nie auf Skye, kenne aber die traumhaft schönen und beeindruckenden Highlands aus einer Schottland-Rundreise von vor ein paar Jahren.
Constanze Wilken hat es mit ihrem atmospärischen Schreibstil geschafft, mich erneut, zumindest gedanklich, dorthin zu entführen.
Die ausgesprochen freundlichen Menschen dort und die teils archaische Natur mit ihren satten Farben, wirken bei mir noch immer nach und die Lektüre hat meine Liebe zu Schottland neu befeuert.
Ich freue mich schon auf die nächste literarische Reise zu den Hybriden, auf "Das Rosencottage" auf Tiree.