Rezension zu "Operation Sahara" von Clive Cussler
Ziemlich guter Stoff mit stellenweise leider uninteressanten (für mich) Stellen.
Inhalt: Dirk Pitt befindet sich auf der Suche nach einem ganz bestimmten Wrack im Nil, als er mit seinem Kollegen Giordano zu einem Treffen der NUMA gerufen wird, weil sich etwas Seltsames zusammenbraut.
Zeitgleich befindet sich ein Ärzteteam in der Wüste, um das rätselhafte Sterben einiger Beduinen zu untersuchen, welche irgendwie wahnsinnig werden und dann qualvoll verenden.
Giordano und Pitt sollen ebenfalls nach der Ursache für diese seltsamen Krankheitserscheinungen gehen. Sie können auch etwas herausfinden und wollen auch gleich der Ursache auf den Grund gehen. Hier treffen sie auf einen geldgierigen und gewissenlosen Firmenboss, der mit Giftmüll und seiner angeblichen Verbrennung eine Menge Geld macht. Außerdem ist er ein Menschschinder und hat alle Ingenieure und ihre Familien in einer Goldmine verschwinden lassen, wo sie eigentlich sterben sollen.
Auch Pitt und Giordano sollen im Goldberg verschwinden, können aber flüchten. Sie schleppen sich durch die Wüste und machen ganz nebenbei noch eine Entdeckung, mit der niemand mehr gerechnet hat.
Am Ende können sie den skrupellosen Geschäftemacher zur Strecke bringen und haben ganz nebenbei noch die Menschheit gerettet.
Fazit: Die Sahara als lebensfeindliche Gegend ist hier auf jeden Fall sehr anschaulich dargestellt. Sogar in mehrfacher Hinsicht, aber alles der Reihe nach.
Das Buchcover kann mehrere Flugzeuge darstellen. Ob es sich nun um die Maschine der seit einem halben Jahrhundert vermissten Pilotin handelt, oder aber um das zerschossene Rettungsflugzeug für die Gefangenen, konnte ich nicht herausfinden. Fakt ist aber mal, dass es in jedem Fall nicht mehr flugfähig ist und wohl auch nicht mehr repariert werden wird.
Dann kommt der Prolog, der eine Kampfszene beinhaltet, die mich aber nicht sonderlich interessiert hat. Ich habe sie gelesen, nur zur Hälfte verstanden, aber dann doch am Ende den Zusammenhang herstellen können. Ziemlich weit hergeholt, wenn man mich fragt, aber man fragt mich ja nicht.
In jedem Fall ist in der Handlung eine ordentliche Portion Archäologie enthalten. Wenn es auch nur nebenbei läuft, sind die Entdeckungen wohl von einem ziemlich großen Ausmaß. Es könnte nichts Geringeres, als ein Stück amerikanische Geschichte verändert werden. - Ob diese Handlung jetzt auf wahren Begebenheiten beruht, vermag ich nicht zu sagen, aber spannend war es in jedem Fall.
Dirk Pitt macht seinem Ruf als Frauenheld jedenfalls mal wieder alle Ehre. Er steigt einer Frau nach, die dann aber zu Untersuchungen in die Wüste verschwindet. Sie kann mit ihrem Team eine Ursache für die mysteriöse Krankheit finden, allerdings ist deren Urheber nicht gerade einverstanden damit und lässt sie und das Team in einer Goldmine verschwinden. – Wobei ich hier die Figur der Aufseherin ein wenig überzogen dargestellt fand. Muss man eine Frau, die ein bisschen, was zu sagen hat, denn gleich so brutal sein lassen? Was diese Figur zu kompensieren hatte, habe ich bis zum Schluss nicht herausfinden können.
Dirk Pitt und sein Kollege haben jedenfalls eine ganze Menge halsbrecherische Aktionen gewagt, die ich beim Lesen alle vor meinem geistigen Auge gesehen habe. Einschließlich des körperlichen Zerfalls, dem sie in der Wüste ohne Zweifel ausgesetzt waren. Gerade bei diesen Szenen habe ich einen unheimlichen Durst verspürt. Ich frage mich, was mir mein Geist da wieder für einen Streich gespielt hat.
Die Kampfszenen vor und um dieses alte Ford fand ich dann etwas lang gezogen und übertrieben dargestellt. Eine Hand voll Soldaten will gegen eine Armee von über 1000 Mann bestehen, nur weil Herr Pitt mal wieder eine Art Waffe gebaut hat, auf die nur McGiver hätte kommen können. Dazu noch das Gedöns mit der Frau. – sorry, aber das hätte nicht sein brauchen.
Alles in allem war das Buch nicht schlecht. Der Politische Teil hielt sich in Grenzen und der Bösewicht, welcher hier zum Sündenbock gemacht wurde, hat ja mal wirklich eine Umweltkatastrophe sondergleichen produziert. Der hat mit dem Leben der gesamten Menschheit gespielt und hat es am Ende nicht einmal mitbekommen. – Wie bescheuert muss man sein.
Es hatte Stellen, die haben sich richtig flüssig und schnell lesen lassen. Hier hatte ich dann auch ein Kopfkino vor meinem geistigen Auge, wie es kein Kinofilm besser hinbekommen hätte. Leider hatte es aber eben auch Stellen, an denen ich gern vorbei geschlichen wäre. Diese habe ich dann mehr oder weniger nur überflogen.
Trotz allem habe ich ziemlich lang für das ganze Buch gebraucht, was nicht unbedingt für die Qualität des Stoffes spricht. Im Gesamten muss ich leider sagen, dass Herr Cussler mit der Pitt-Reihe jetzt nicht unbedingt einen Volltreffer für mich gelandet hat. Da gibt es durchaus bessere Bücher von ihm, wobei ich auch noch lange nicht alle gelesen habe.
Das Gute an dieser Reihe ist, dass man die Bücher durchaus einzeln lesen kann und trotzdem immer wieder gut mit kommt. Die einzelnen Bücher sind komplett unabhängig voneinander und gerade dieses Buch ist in jedem Fall eines der Besseren dieser Reihe.