Rezension zu "Eragon - Das Erbe der Macht" von Christopher Paolini
Eragon - Das Erbe der Macht, geschrieben von Christopher Paolini, ist der vierte und damit letzte Band der Eragon-Reihe.
Den Klappentext kann man sich oben ja noch einmal durchlesen, deswegen werde ich ihn hier nicht mehr reinschreiben. Spoiler markiere ich natürlich wieder.
Cover
Auch hier habe ich die ungekürzte Lizenzausgabe, die sich von dem hier abgebildeten Cover unterscheidet.
Das Cover ist dieses Mal ganz in Grün gehalten und der grüne Drache gibt schon einem kleinen Spoiler auf das Ende der Geschichte. Insgesamt aber wieder ein richtig hübsches Cover, was sich trotzdem nicht stark von anderen Bücher des High Fantasy Genres abhebt.
Inhalt
Die Geschichte rund um Eragon, Saphira, die Drachenreiter und ganz Alagaësia kommt zu einem Ende. Nach den Strapazen der vorigen Bücher sind Eragon und Saphira an ihrem eigentlichen Ziel angekommen: Galbatorix.
Was mir hier besonders gut gefallen hat, war, dass man Galbatorix lange nicht wirklich „gesehen“ hat. Er war wie ein Schatten, omnipräsent, aber verschwommen und düster. Auch wie Nasuadas Geschichte weiter erzählt wurde, Murtaghs Schicksal und der Abschied am Ende waren bittersüß. Irgendwie wusste ich, dass es so kommen würde, aber als ich es dann gelesen habe, wurde mir doch schwer ums Herz.
Es gab auch wieder einige Stellen, die sich zu sehr in die Länge gezogen haben oder unnötigerweise ausführlich erzählt wurden. Das hat das Buch wieder mal gestreckt und rückblickend kann ich sagen, dass die Reihe insgesamt etwas zu lang wurde. Man hätte die Geschichte wohl auch in 3 Bänder des gleichen Umfangs packen können.
Etwas, was mich doch gestört hat, war die Tatsache, dass viele Handlungsstränge wie Versprechen aus dem zweiten Band aufgenommen wurden, obwohl sie bei mir zumindest wieder in Vergessenheit geraten waren. Andere Punkte und Geheimnisse dagegen wurden nicht fortgeführt, aufgeklärt oder zu einem Abschluss gebracht... 😔
Man merkt auch sehr gut, wie viel Paolini sich von Tolkien hat inspirieren lassen. Ganz besonders am Ende.
[Spoiler]
Ich war ehrlich gesagt glücklich, dass Murtagh doch noch die Kurve gekriegt hat. Auch Galbatorix mochte ich sehr als Gegenspieler. Die Endschlacht war wirklich lesenswert, nur haben mich die andauernden Cuts zu Roran gestört. Die Schlacht war ja gerade wegen dem Übernatürlichen und Galbatorix Manipulationen so besonders - wenn ich mir die Schlacht von gewöhnlichen Kriegern über Seiten und Seiten durchlesen möchte, dann lese ich Das Lied von Eis und Feuer.
Nasuadas Weg und Stärke sind beeindruckend. Ich denke, nur wenige hätten es geschafft, bei ihrer Folter nicht zu brechen. Ihre Kapitel waren ebenfalls eine der spannendsten und ich mochte es, wie sie für Murtagh ein Licht in der Dunkelheit war und er ihr Anker. Schade, dass ihre Beziehung nicht über den Krieg hinausgehen konnte. Ihre Entwicklung von einer Tochter des Anführers der Varden bis zur Königin, die alle Völker von Alagaësia vereint hat, war mehr als nur beeindruckend.
Eragons Entscheidung, den Band der Drachenreiter mit allen Völkern neu zu schmieden, ist gewagt und hat mich überrascht. Man merkt einfach, wie viel reifer er in den vier Büchern wurde. Auch der Weg, wie er Galbatorix besiegt hat, zeugt von Reife und dem was ihn als Drachenreiter ausmacht: Verständnis und Mitgefühl. Dieser Moment, in dem Galbatorix wirklich das ganze Ausmaß seines Handelns verstanden hat, war schon besonders.
Nur Eragons und Aryas wahren Namen hätte ich gerne erfahren. Aber das bleibt wohl ein Geheimnis zwischen den beiden, Saphira und Fírnen😉
[Spoiler Ende]
Schreibstil
Der war wie immer sehr ausführlich. An manchen Stellen vielleicht etwas zu ausführlich, was die Geschichte öfters mal ins Stocken gebracht hat.
Charaktere
Ohne zu spoilern, kann ich hier nur auf wenig eingehen, daher wird es dieses Mal um einiges kürzer ausfallen, als noch bei den Rezensionen von Band 1-3.
Eragon ist endlich zu dem Drachenreiter herangewachsen, den er sein soll. Er ist reifer und verständnisvoller geworden. Seine Reise, die in Band 1 begonnen hat, kommt zu einem Ende und es war auch für ihn als Charakter ein langer Weg, der viele Veränderungen mit sich gebracht hat.
Galbatorix ist ein gelungener Bösewicht, dessen Manipulation wirklich nicht zu unterschätzen ist. In diesem Band „sieht“ man ihn auch endlich mal, was der Spannung zugute kommt.
Murtagh, Nasuada und auch Arya haben einen würdigenden Weg eingeschlagen, der ebenfalls von ihrer Reise als Charaktere zeugt. Es war einfach schön, sie dabei begleiten zu können und zu sehen, wohin ihr Leben sie geführt hat.
Orik, Roran und Katrina sind ebenfalls mit dabei. Doch irgendwie mag ich Roran in diesem Band noch weniger als in dem vorigen 😅
Fazit
Ein würdiger Abschluss der Reihe, der besser ist, als die anderen Bücher der Reihe (besonders der vierte Band). Die Geschichte findet ein bittersüßes Ende und ich persönlich hatte wirklich das Gefühl von Freude und auch Traurigkeit darüber, dass Eragons Reise nun vorbei ist.