Rezension zu "Camilla" von Christopher Davis
Camilla, Mitte achtzig, liebte schon immer das Geigenspiel. Sie träumt von ihrer berühmten Vergangenheit, während ihr Sohn Harold sie am liebsten im Pflegeheim unterbringen würde. Auch Freda liebt die Musik. Sie versucht zu komponieren, was von ihren Mann Vince aber nicht anerkannt wird. Zufällig mietet sich das Ehepaar für den Urlaub neben Mutter und Sohn ein. Die Frauen freunden sich an, während die Männer sich zu einem geschäftlichen Deal verabreden. Beide Musikliebhaberinnen hecken einen Besuch im weit entfernt stattfindenden Violinkonzert von Brahms aus. Keine einfache Reise im alten Auto von Vince, das sogar noch verloren geht.
Was als Film sicherlich schön anzuschauen ist, funktioniert in diesem Roman nicht. Es fehlt die Atmosphäre der Bilder und der Schauspieler. Nicht umsonst steht auf dem Cover: „Ein Roman nach einer Kurzgeschichte von Ali Jennings und dem Drehbuch von Paul Quarrington“. Wer den Film kennt, dem wird das Buch vielleicht gefallen, weil es Erinnerungen an einen emotionalen Film hervorruft. Dazu tragen auch die Farbbilder in der Mitte des Buches bei.
Die schriftlich eingefangenen Bilderwechsel zerstören den Lesefluss, vor allem weil so nur kurze Episoden beleuchtet werden. Im Allgemeinen mag ich Bücher lieber als Filme. Doch hier ist gerade umgekehrt.