Rezension zu "Die Kunst des Sterbens" von Chris Morgan Jones
Ich lese kaum Thriller, die sich mit Sicherheitsfirmen, Ermittlungen in der Wirtschaft oder über mehrere Länder hinweg, beschäftigen. Die britischen Autoren sind bei mir eher weniger vertreten, so dass ich nun den neuen Jones, der so viel Lob bekommen hat, lesen wollte.
Die Story ist nicht so leicht zu überschauen und noch schwerer zu beschreiben. Es tauchen immer wieder neue Figuren auf und bringen entweder neue Gefahren für Webster oder neue Spuren, die das Geheimnis von Qazai aufdecken. Die Vielfalt der Figuren hat aus meiner Sicht dazu geführt, dass keine Figur sich so richtig entwickeln konnte. Sie waren nur oberflächlich und zu wenig in die Tiefe beschrieben und so konnte ich nicht so wirklich eine "Verbindung" zu ihnen aufbauen. Auch wiederholte sich der Autor oft bei den Beschreibungen seiner Figuren.
Der Schreibstil des Autors ist gut und flüssig zu lesen. Jedoch schweift er auch gern einmal ab und so hat das Buch, trotz hohem Tempo, seine langatmigen Phasen. Die ein oder andere eingeschobene Geschichte hätte er kürzen bzw. weglassen können ohne das es der Spannung geschadet hätte.
Machenschaften, Feinde im Ausland, Geld, Gier und Politik, Waffen und Kunst alles in einem Buch auf 477 Seiten. Sehr viel Stoff für diese Seiten und teilweise zu viel. Wie heißt es so schön, weniger ist manchmal mehr. Etwas weniger Verfolgung, Gewalt und Fädenziehen und dafür etwas mehr Konturen für die Figuren, die Geschichte an sich wären gut gewesen.
Wer jedoch gern temporeiche Geschichten liest, die sich dazu noch über mehrere Länder und Kulturen, Mächten und Familien ziehen, der ist hier genau richtig.
Ich bin noch etwas unschlüssig bei diesem Buch, aber insgesamt würde ich 3 Sterne geben. Gut zu lesen (nichts für zwischendurch), spannend und schnell, aber leider wenig ausgearbeitete und spannende Charaktere und zu viel Stoff für eine Geschichte.