Rezension zu "Der Totschläger (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 5)" von Chris Carter
In „Der Totschläger“ ermittelt Detectiv Robert Hunter und sein Partner Detectiv Carlos Garcia in einem Fall, der sie an ihre moralischen Grenzen bringt. Das Buch wurde von dem US-amerikanischen Autor Chris Carter geschrieben und ist 2014 als eBook und Taschenbuch bei Ullstein Taschenbuch (Ullstein Buchverlage) erschienen. „Der Totschläger“ ist der fünfte Band der „Hunter und Garcia“ Reihe.
Ich habe keine Ahnung was sich der Verlag bei der deutschen Übersetzung des Buchtitels gedacht hat. In diesem Buch wird Niemand totgeschlagen. Der englische Originaltitel passt da schon deutlich besser. „One by One“ heißt übersetzt so viel wie „Einer nach dem anderen“, was sich wahrscheinlich auf die Vorgehensweise des Täters bezieht.
Die „Hunter und Garcia“ Reihe war von Anfang an nichts für zartbesaitet Leser. Die Bücher leben von ihren detailreichen Beschreibungen von Brutalität und menschlichen Abgründen. Ich hätte nicht gedacht, dass es dem Autor gelingt noch besser zu werden, aber Chris Carter hat mich eines Bessern Belehrt. Mit „Der Totschläger“ setzt er definitiv noch eins drauf.
Wie auch schon bei den vier Vorgängerbänden werde ich mich nicht darüber auslassen, wie realistisch der Kriminalfall oder wie glaubwürdig das Verhalten des Täters ist. Der Täter ist auch in diesem Buch ein psychopathischer Serienkiller, der keine Gnade kennt. Und ich bin immer noch ein normaler Mensch, der ganz anders denkt und handelt als ein Psychopath. Das Buch hat mich aber an einer ganz anderen Stelle zum Nachdenken gebracht. Hunter und Garcia werden vom Täter gezwungen eine Entscheidung zu treffen und im Verlaufe der Handlung bezieht der Täter sogar die Öffentlichkeit mit ein. Ich habe mir irgendwann die Frage gestellt, wie ich in dieser Situation gehandelt hätte und ob ich wirklich so moralische gefestigt bin, wie ich glaube.
Die deutsche Übersetzung von Chris Carters Schreibstil ließ gewohnt flüssig lesen und die Wortwahl hat wie immer perfekt zum Genre gepasst. Das Buch wird aus unterschiedlichen Sichten erzählt. Die Geschichte wurde in der dritten Person geschrieben.
Fazit
Niemand wird gerne von seiner Vergangenheit eingeholt. Wie immer wundervoll brutal und unvorhersehbar.