Auch wenn die Prämisse noch so spannend ist - man muss sich erstmal einlesen. Vor allem die wechselnden Erzählperspektiven strengen zunächst an: Diana erzählt aus der Ich-Perspektive, während Jacks Nachforschungen und die Ermittlungen der Polizei dem gewöhnlichen auktorialen Erzählstil folgen. Die Serienbezeichnung "Ein Jack Parlabane Thriller" lässt zudem vermuten, dass der Journalist hier die Hauptrolle spielt, doch seine Funktion reduziert sich streng genommen darauf, den Zuschauer von Diana abzulenken, als eigenständige Figur taugt er nicht viel.
Dianas Erzählstrang ist tatsächlich der ausgereifteste und spannendste im ganzen Buch, auch wenn sie zuweilen passiv bleibt und ihr mehr Dinge geschehen als sie selbst verursacht. Ihre vielschichtige Persönlichkeit führt Leser und Verfolger ein ums andere Mal auf eine elegant gelegte falsche Fährte, gleichzeitig überzeugt ihre vor der Öffentlichkeit sorgfältig verborgene verletzliche Seite samt jener Geheimnisse, die Diana nur mit dem Leser teilt.
Die Handlung schlägt nie zu wilde Kapriolen, fesselt trotzdem und findet obendrein eine befriedigende Auflösung, die man am Ende nachvollziehen kann, die sich aber auch nicht zu früh andeutet. Der Leser ist jederzeit bereit zu glauben, dass die Geschehnisse doch ganz klar sind, auch dann noch wenn Chris Brookmyre am Ende die große Überraschung aus dem Hut zaubert. Damit lässt sich das Buch leider schlecht noch ein zweites Mal lesen, denn eigentlich funktioniert diese Auflösung nur einmal so richtig. Aber genau diese eine Mal hat es in sich.
Originaltitel: "Black Widow"
Chris Brookmyre
Lebenslauf von Chris Brookmyre
Eine scharfe Stimme der Kritik: Der schottische Schriftsteller Christopher Brookmyre wurde am 6. September 1968 in Glasgow geboren. Er studierte Englische Literatur und Theaterwissenschaften an der Universität von Glasglow. Nach seinem Abschluss arbeitete er als Journalist in London, Los Angeles und Edinburgh. Sein Debüt als Autor gab er dann 1966 mit seinem Roman „Quite Ugly One Morning“. Bekannt ist er vor allem für seine Thriller, die er mit Satire und schwarzem Humor ausschmückt. So äußert der Autor Kritik an der Gesellschaft und Politik Großbritanniens. Für seine Werke wurde er schon mit dem Critic´s First Blood Award, dem Preis der Crime Writer´s Association, den Sherlock Award for Best Comic Detective und dem Bollinger Everyman Wodehouse Prize for Comic Fiction ausgezeichnet. Heute lebt Brookmyre zusammen mit seiner Familie in Schottland.
Alle Bücher von Chris Brookmyre
Dein Ende
Dunkle Freunde
Der Gefallen
Country of the Blind
All Fun and Games Until Somebody Loses an Eye
Black Widow (Jack Parlabane)
Boiling a Frog
A Big Boy Did it and Ran Away
Videos zum Autor
Neue Rezensionen zu Chris Brookmyre
Rezension zu "Dunkle Freunde" von Chris Brookmyre
Autor: Chris Brookmyre
Verlag: Rowohlt
Seitenanzahl: 544
ISBN: 978-3499274923
Preis: 13,00 €
Klappentext
Tagsüber kümmert sich die Studentin Sam um die Schwester Lilly, die an Trisomie 21 leidet. Nachts wird Sam die begnadete „Buzzkill“. Sie ist Mitglied der gegen Ausbeutung kämpfenden Hackergruppe “Uninvited”. Die Hacker kennen sich nicht, aber trotzdem sind dort Sams wahre Freunde. Der letzte Coup war ein voller Erfolg. Genießen kann Buzzkill ihren Triumph nur kurze Zeit. Ein gewisser Zodiac erpresst sie. Er kennt ihre wahre Identität und weiß, was sie getan hat. Damit kann er sie erpressen. Sam hat keine Wahl, auch wegen Lilly: Sie muss für ihn einen illegalen Auftrag erfüllen - und dazu braucht sie einen alten Verbündeten: Parlabane.
Meine Meinung
Den ersten Teil von Chris Brookmyre fand ich sehr gelungen und vor allem Jack Parlabane war dort unglaublich sympathisch. Deshalb habe ich mich schon sehr auf den nächsten Teil „Dunkle Freunde“ gefreut, auch um zu wissen, wie es ihm danach ergangen ist.
Man muss schon sagen, Jack ist schon etwas abgehalftert und hat die besten Tage hinter sich. Er bekommt kaum Aufträge als Journalist, da er in der Vergangenheit einige Fehler gemacht hat. Trotzdem mochte ich ihn, vielleicht auch gerade, weil er nicht als der perfekte Protagonist vorgestellt wird.
Er wird von Sam der Hackerin, erpresst, ihr zu helfen und gemeinsam den (eigentlich unmöglichen) Auftrag vom Erpresser Zodiac zu erfüllen.
Mit Sam hatte ich anfangs so meine Probleme. Ich mochte es zum Beispiel nicht, wie sie sich von ihrer Mutter behandeln und ausnutzen lässt. Auch die Pflege ihrer Schwester konnte ich nicht ganz verstehen, da es im Großen und Ganzen keine Hilfe für ihre Schwester war und sie in ihrem kompletten Leben ausgebremst hat.
Als Hackerin mochte ich sie viel mehr, da sie dort ein komplett anderer Mensch war.
Zielorientiert, selbstbewusst und taff.
Mein eigentliches Problem war jedoch die Thematik des ganzen Buches. Ich bin leider in diesem Gebiet überhaupt nicht bewandert und habe deshalb oft nicht verstanden, wovon Sam spricht oder um was es jetzt gerade geht, wenn sie Sachen erörtert hat.
Es war mir zu viel Technisches, was mich teilweise komplett im Lesefluss gebremst hat und sich die Seiten somit zogen.
Am Schreibstil lag es nicht, der war auch wie im ersten Teil gut. Diesmal hat mich nur leider der Inhalt nicht umgehauen. Doch trotzdem habe ich mich gefreut, ein weiteres Abenteuer mit Jack Parlabane zu erleben und freue mich auch auf weitere Teile mit ihm.
Fazit
Ich gebe 3,5/5 Sterne.
Rezension zu "Dein Ende" von Chris Brookmyre
Vielleicht waren meine Erwartungen ein wenig zu hoch, am Ende war es für mich ein solider Thriller.
"Black widow" so der Originaltitel trifft das Werk eher, als der vermeintlich schmissige deutsche Buchtitel.
Ein Buch mit Drehungen, Wendungen und Überraschungen, doch hinten raus wurde es für meinen Geschmack etwas unrealistisch.
Das alles gut geschrieben, aber halt auch nicht überragend.
Es geht um einen Autounfall, wo der Ehemann mit seinem Wagen über die Klippen rutscht - von einer Leiche fehlt jedoch jede Spur. Die Ehefrau und Ärztin wird verdächtigt, doch der Roman offenbart, dass die junge Ehe nicht spannungsfrei war...
Gespräche aus der Community
Zusätzliche Informationen
Chris Brookmyre wurde am 06. September 1968 in Glasgow geboren.
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