Vegetarisch und vegan essen ist ein Megatrend. Der Vegetarierbund geht von 7 Millionen Vegetariern und 800.000 Veganern in Deutschland aus (Stand Dezember 2013). Das sind 8 bis 9 Prozent der Bevölkerung (bei Veganern knapp 1 Prozent). Im Jahr 1983 waren es noch 0,6 Prozent der Deutschen Bevölkerung, die sich vegetarisch ernährten. Die Zahl der vegetarisch lebenden Menschen hat sich also in etwa 20 Jahren weit mehr als verzehnfacht. Und der Trend ist lange noch nicht zu Ende.
Das ist natürlich der Umweltproblematik und der Massentierhaltung geschuldet, aber auch einem wachsenden Gesundheitsbewusstsein immer breiterer Bevölkerungsschichten, die sich nicht mehr von Fastfood (Zucker und Weißmehl), sondern von frischen, vitalen Lebensmitteln ohne gehärtete Fette, ohne Cholesterin, ohne Hormone, ohne Trennmittel, ohne künstliche Farbstoffe, ohne Emulgatoren und ohne leere Kohlenhydrate ernähren wollen.
Die meisten Ernährungswissenschaftler empfehlen eine ausgewogene, überwiegend pflanzenbetonte Ernährung und nur ein- bis zweimal in der Woche Fleisch- und Fischprodukte. Für den Rest der Woche gönne ich mir vegetarische und vegane Gerichte, und dank der über 200 leckeren Rezepte von Cherie Soria kommt in meinem Speiseplan auch keine Langeweile auf. Da ich ein absoluter Laie auf dem Gebiet der veganen Ernährung bin, haben mir die einführenden Kapitel sehr gut getan. Cherie Soria beantwortet die wichtigsten Fragen, die ihr in ihren Ernährungskursen am häufigsten gestellt wurden, beschreibt die wichtigsten Küchengeräte, die man für die Zubereitung besitzen sollte und erklärt die wichtigsten Produkte von A bis Z, die als Zutaten für die vegane Ernährung wichtig sind.
Die Portionen der Rezepte sind meistens ausgelegt für 4-6 Personen, also sehr familienfreundlich. Sie sind sehr übersichtlich sortiert nach veganer Milch (als Ersatz für Käse, Joghurt und Milch), Salaten, Früchten, Aufstrichen und Appetithappen, Suppen, Getreide, Hauptgerichten und Desserts. Auch das Rezeptverzeichnis gibt diese Unterteilung wieder, beim Stichwort „Salate“ finde ich z. B. 29 verschiedene Rezepte. Sehr gefallen hat mir auch das Kapitel über das Anlegen eines Küchengartens, sodass ich immer einen Vorrat an Grünkraut (Weizengras, Sonnenblumenkraut und Buchweizengrün) mein Eigen nennen kann. Faszinierend finde ich auch, dass ich durch das Einweichen von Nüssen veganen Käse herstellen kann, der sich durch einen sehr guten Geschmack auszeichnet.
Natürlich bedeutet vegane Ernährung zunächst einmal mehr Aufwand an Vorbereitung (z.b. Anlegen eines Küchengartens) und auch finanzielle Mehrausgaben, aber langfristig bin ich dafür seltener beim Arzt, habe weniger Verdienstausfall durch Krankheiten und fühle mich gesünder und lebendiger. Und vor allem: Ich habe Spaß an der Zubereitung, muss auf nichts verzichten und schmecken tut es auch.