Chan Ho-kei

 4,3 Sterne bei 36 Bewertungen

Lebenslauf

Chan Ho-kei wurde 1975 in Hongkong geboren, wo er bis heute lebt. Er hat als Programmierer, Computerspiele-Entwickler und Manga-Lektor gearbeitet. Für seine Short Storys wurde er mit dem Mystery Writers of Taiwan Award ausgezeichnet, für seinen ersten Roman gewann er den wichtigsten chinesischen Krimipreis.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Chan Ho-kei

Cover des Buches Die zweite Schwester (ISBN: 9783038821335)

Die zweite Schwester

 (23)
Erschienen am 16.03.2023
Cover des Buches Das Auge von Hongkong (ISBN: 9783038821113)

Das Auge von Hongkong

 (13)
Erschienen am 19.07.2019

Neue Rezensionen zu Chan Ho-kei

Cover des Buches Das Auge von Hongkong (ISBN: 9783038821113)
M

Rezension zu "Das Auge von Hongkong" von Chan Ho-kei

Krimi aus Hongkong
Miriam-vor 2 Jahren

In diesem Kriminalroman werden sechs Fälle des Kommissars Kwan in Hongkong erzählt. Dabei wird in der Zeit rückwärts erzählt bis ins Jahr 1967 zu den Anfängen des Kommissars.

Kwan wird dank seiner ausserordentlichen Kombinationsfähigkeit auch das Auge von Hongkong genannt. Dementsprechend viel Platz nehmen auch die Dialoge ein, bei denen die Lösungen des jeweiligen Falls durch Kwan rekonstruiert werden. 

Spannend ist die Einbettung der Fälle in die turbulenten Jahre von Hongkong, als Polizeikorruption und Unruhen herrschten. 

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Cover des Buches Die zweite Schwester (ISBN: 9783855351114)
LiaGunas avatar

Rezension zu "Die zweite Schwester" von Chan Ho-kei

Nichts ist wie es auf den ersten oder zweiten Blick aussieht
LiaGunavor 2 Jahren

Au Siu-Man begeht nach einer Reihe von Cybermobbing Angriffen Selbstmord. Doch wer steckt wirklich hinter dieser Tat? Ist es bloß der wütende, manipulierbare Mop der ohne Grund auf einen einzelnen Menschen einprügelt, sobald sich eine Gelegenheit ergibt seine Wut und Hass auf andere zu entladen? Oder ist es ein teuflischer Plan aus Rache? Nga-Yee möchte dies herausfinden und den wahren Grund des Suizids ihrer Schwester erfahren. Dabei wendet sich an den unorthodoxen Ermittler Namens "N" und sie würde alles dafür tun, den Schuldigen zu finden. N ist ein Hackergenie sondergleichen der ihr eine Welt voller Geheimnisse und Bosheit aufzeigt, von der Nga-Yee nicht die geringste Ahnung hat. Auf dem Weg der Rechenschaft  muss sich Nga-Yee auch den eigenen Dämonen stellen. Wird sie die Wahrheit über ihre Schwester ertragen?

Der Leser wird durch eine allumfassende Ermittlung geführt, die ständig einen Wow Effekt auslöst. Auch wenn man glaubt zu wissen was hinter all dem steckt, wird man bis zur aller letzten Seite hinters Licht geführt. Etliche Plotttwists führen einen an der Nase herum und man ist einfach nur fasziniert wie das möglich ist. Wie kann man einen solch genialen Roman schreiben, indem alles miteinander verbunden ist und gleichzeitig wirkt als wären es völlig andere Geschichten? Die Spannung hält ständig an und immer wieder geht die Entwicklung in eine andere Richtung. Ein wirklich unglaublicher Roman der mich bis zum letzten Satz gefesselt hat.

Fazit: Der Roman wird als Krimi beschrieben aber es steckt soviel mehr in diesem Buch. Es wird die Gesellschaft durchleuchtet. Eine Gesellschaft die nicht nur die Hongkonger Arbeitsmoral betrifft, sondern auf der ganzen Welt vertreten ist. Denn in einer Zeit wo Geld wichtiger denn je ist, in der man trotz vieler Arbeit das Gefühl hat, es zu nichts zu bringen, verliert man schnell die wichtigsten Dinge aus den Augen. Nämlich einander zuzuhören und füreinander dazusein. Und gerade im Zeitalter der sozialen Medien und der Anonymität des Internets ist es umso wichtiger seine Menschlichkeit nie aus den Augen zu verlieren.

Der Autor Chan Ho-Kei arbeitete als Programmierer, Computerspiele-Entwickler und Manga-Lektor. Sein umfassendes IT-Wissen dominiert den Roman und man lernt sogar sehr viel dazu.

Für seinen ersten Roman gewann er den wichtigsten chinesischen Krimi-Preis.

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Cover des Buches Die zweite Schwester (ISBN: 9783855351114)
SalanderLisbeths avatar

Rezension zu "Die zweite Schwester" von Chan Ho-kei

Cybermobbing
SalanderLisbethvor 2 Jahren

Das hier war das richtige Leben, kein Roman, kein hinterhältiger, als Suizid verkleideter Mord. So was passierte im richtigen Leben nicht, und wenn doch, dann nicht in dem eines ganz normalen, fünfzehn Jahre alten Mädchens. (Auszug Seite 45)

 

Mit einem dramatischen Auftakt zieht Chan Ho-Kei den Leser schon auf den ersten Seiten in die Geschichte hinein. Die junge Nga-Yee Au kommt von der Arbeit nach Hause und trifft in ihrem Hongkonger Wohngebiet auf eine Menschenansammlung und ein Polizeiaufgebot. Nach dem frühen Tod der Eltern lebt sie hier mit ihrer kleinen Schwester in einer Wohnung in einem riesigen Hochhaus. Und es ist tragischerweise tatsächlich die 15-jährige Siu-Man, die sich aus dem zwanzigsten Stockwerk in den Tod gestürzt hat.

Es stellt sich heraus, dass das Schulmädchen Opfer von Cybermobbing geworden war. Einige Monate zuvor war sie in der U-Bahn sexuell belästigt worden. Als sie das zur Anzeige brachte, wurde der Täter verhaftet, ein Familienvater, der die Tat bis zum Schluss bestritt. Daraufhin begann in den Sozialen Medien eine beispiellose Hetz- und Verleumdungskampagne.


„Ehrlich gesagt, Leute vermöbeln ist inzwischen ziemlich aus der Mode geraten. Kein Kind wäre heutzutage noch so blöd, etwas zu tun, das Spuren hinterlässt. Mobbing ist viel einfacher: verhöhnen, Gerüchte streuen, herabsetzen. …“ (Auszug Seite 484)


Nach dem Verlust ihres letzten Familienmitgliedes sucht die verzweifelte Nga-Yee Trost in der Aufklärung des vermeintlichen Selbstmordes und nimmt Kontakt zu einem geheimnisvollen Hacker namens N auf, um herauszufinden, wer ihre Schwester in den Tod getrieben hat. N ist ein mürrischer, aber hochintelligenter IT-Spezialist, der sich nur zögernd und nach Bezahlung Nga-Yees sämtlicher Ersparnisse an die Arbeit macht. Mit seiner schroffen Art ist der Einzelgänger die typische Figur des Antihelden, den man erst mal als Scheusal wahrnimmt, der sich aber zum Ende hin als Sympathieträger entwickelt. Mit genialen Hackertricks fördert der Exzentriker Dinge zutage, mit denen Nga-Yee nie gerechnet hätte, denn sie hatte von den Seelennöten ihrer Schwester nur bedingt Ahnung. Auf ein Studium hatte die Bibliotheksangestellte schweren Herzens verzichtet und immer hart gearbeitet, um für sich und Siu-Man zu sorgen. Von der digitalen Welt hat sie wenig Ahnung, so dass N ihr praktisch alle nötigen IT-Kenntnisse verständlich vermitteln muss. Ein guter Trick, um auch den nicht so computeraffinen Teil der Leserschaft mitzunehmen.

Rachethriller und Gesellschaftsroman

Ungefähr ab der Mitte des Buches wird klar, wer der Schuldige ist. Ab da entfaltet sich der Kriminalroman zu einem Rachethriller, in dem sich Nga-Yee entscheiden muss, ob sie Vergeltung mit den gleichen grausamen Mitteln will und das ist leider nicht so meins. Trotzdem muss man sagen, dass das der Spannung gar keinen Abbruch tat, es kommt immer wieder zu überraschenden Volten und auch die Motive liegen weiter im Dunkeln. Der Autor legt gekonnt einige falsche Fährten, spielt mit den Vermutungen der Leser und führt uns geschickt hinters Licht.

Der Schreibstil ist flüssig, aber sehr einfach gehalten und ich hatte zwischendurch schon den Eindruck, ich lese ein Jugendbuch. Auch einige Dialoge wirkten auf mich sehr konstruiert, nur dafür da, den Leser über wichtige Zusammenhänge zu informieren. Die Konzentration auf den wendungsreichen Plot lässt wenig Raum für die Psychologisierung der Charaktere, die ich alle als eher blass empfunden habe.

„Die zweite Schwester“ ist aber auch ein Gesellschaftsroman. Indem der Autor interessante Einblicke in die Lebensverhältnisse des hochmodernen Hongkongs offenbart, entwirft er ein entlarvendes Panorama der Wirtschaftsmetropole und ehemaligen britischen Kolonie. Nga-Yee stammt aus einfachen Verhältnissen und ihr Leben ist geprägt durch Arbeit und Sparsamkeit, um irgendwie über die Runden zu kommen. So muss sie zum Beispiel nach dem Tod ihrer Schwester ihre Wohnung verlassen, da Alleinstehenden nur zwanzig Quadratkilometer Wohnraum zustehen. Wenn Ho-Kei sich mit dem Zustand der Gesellschaft beschäftig, blitzt auch immer leise Kritik zwischen den Zeilen auf.

Der Autor

Chan Ho­-Kei wurde 1975 in Hongkong geboren und lebt heute in Taiwan. Er arbeitete unter anderem als Programmierer, Computerspiele-Entwickler und Manga-Lektor. Mit seinem Debüt „Das Auge von Hongkong“ gelang ihm 2018 der internationale Durchbruch und er gewann zahlreiche Preise.

Kommentare: 7
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Gespräche aus der Community

Liebe Leserinnen und Leser

“Die zweite Schwester” von Chan Ho-kei ist ein hochaktueller Roman über Cybermobbing, Rache und Schuld. Bewerbt Euch jetzt zur Leserunde und erlebt diese packende Geschichte einer digitalen Metropole, in der jeder – vom Tech-Unternehmer bis zum Teenager – um die Spitze kämpft.

Hierfür vergeben wir 20 Rezensionsexemplare in Print.

344 BeiträgeVerlosung beendet
Croissants avatar
Letzter Beitrag von  Croissantvor 7 Monaten

Es scheint so, als würde der Roman von Kim Jee-woon als Serie adaptiert werden. Bisher haben die Produzenten Yong Film nicht viel dazu veröffentlicht. Nur, dass Kim Jee-woon an einer Serie arbeitet namens "Mangnaein" (koreanischer Titel von Chan Ho-keis Roman) und dass diese von einem Mädchen handelt, deren jüngere Schwester Selbstmord begeht. Und sie entlarvt dann mit Hilfe eines Mannes, was hinter dem Selbstmord steckt. Klingt sehr nach dem Roman. Die Handlung wird dann aber sicherlich nach Korea verlegt werden. Hoffe, es gibt bald mehr Infos.

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