Rezension zu "Nicht ohne meine Schwestern" von Celeste Jones
Ich war fasziniert und geschockt und einfach nur krank vor Sorge um das Seelenheil der Kinder.
Inhalt:
Celest Ihre Eltern gehören einer Sekte an, die sich die Familie nennt. Celest wird in diese Welt hinein geboren und ihr wird von Anfang an klar gemacht, dass sie etwas Besonderes ist. Dass Gott einzig die Mitglieder der Familie bei einem Weltuntergang überleben lässt.
Doch Celest macht eine noch weitaus Schlimmeres Martyrium durch. Sie wird im Namen des Glaubens von zahlreichen Männern auf die verschiedensten Weisen missbraucht.
Uhr Vater verlässt die Familie (also seine Familie, nicht die Sekte), weil Gott ihm das angeblich befohlen hat. Er zeugt mit mehreren Frauen noch Kinder verschiedener Nationalitäten und kümmert sich dann stellenweise nicht mehr darum.
Celest schafft nicht als erste der Familie den Absprung. Doch sie schafft ihn und baut sich in Freiheit ein neues Leben auf.
Und das ist nur ein Schicksal von vielen Menschen, die in Sekten gefangen sind.
Der erste Satz:
"IM JANUAR 2005 starb unsere Schwester Davida an einer Überdosis Drogen."
Der letzte Satz:
"Eine Zukunft, die wir nie für möglich gehalten hätten."
Fazit:
Celest berichtet schonungslos und ehrlich über ihr Schicksal. Dazu zählt auch, dass sie die Sekte am Anfang toll fand. Sie hat es als große Familie gesehen. Sie fand es toll, so viel aus der Bibel zu lernen und zu wissen. Doch das blieb nicht so. Als sie von ihren ersten Erkenntnissen berichtet hat, habe ich ein Lesen die Zweifel förmlich selber gefühlt, die da in ihr gleich kamen. Emotionen hat mich das Buch förmlich mit gerissen.
Kopfkino hatte ich nicht durchgängig. Aber bei einigen Szenen dann schon. Zum Beispiel als die Missbräuche beschrieben wurden. Oder auch wenn Celest oder ihre Geschwister von verschiedenen Geschehnissen und Erlebnissen berichtet haben. Dann habe ich alles mit ihnen gefühlt.
Nach wie vor unklar ist mir, wie Eltern so verblendet durchs Leben gehen. Da ist ein Mensch, der sich als Oberguru aufspielt und freien Sex für alle Predigt. Und die Leute machen das auch noch. Tauschen die Frauen untereinander oder überlassen ihre Kinder. Ich kann das einfach nicht verstehen.
Mein Wunder, dass mich das Buch komplett gefesselt hat. Ich konnte kaum davon lassen und musste einfach wissen, wie das für einige Personen aus geht. Und dabei habe ich mit den Kindern mit gelitten.
Eine aufrüttelnde Lektüre. Das war es auf jeden Fall. So krasse Ansichten, so verblendet.... Ganz ehrlich, die Leute, die den Absprung geschafft haben, haben damit eine großartige Leistung vollbracht. - Wobei ich diese Schilderungen jetzt gar nicht so dramatisch fand. Ich mein, klar, die Leute waren eingeschüchtert wegen dem, was ihnen die ganze Zeit erzählt worden ist, aber da war jetzt keine Rede von Verfolgern, die den Aussteigern ans Leben wollten. Ich meine, die sind sogar an die Öffentlichkeit, mit dem, was da so alles vor sich gegangen ist.
Oh man, das war mal ehrlich kranker Scheiß, der in der Sekte da abgegangen ist. Und ich kann alle Aussteiger nur zu ihrem Schritt gratulieren.
Auf jeden Fall rüttelt das Buch auf. Es liefert Insiderinformationen, wie man sie selten bis gar nicht bekommt. Deswegen gibt es hier auch eine ganz klare Leseempfehlung. Tut euch dieses Buch an!
(Auszüge des des Textes sind auch auf meiner Website und in meinem Blog zu finden.)