Rezension zu "Die Vatermörderin" von Carina Bergfeldt
Ein spannendes Buch,mit zwei Erzählsträngen.
Quelle: Verlag / vlb
Ein spannendes Buch,mit zwei Erzählsträngen.
Inhalt
Gemeinsam versuchen zwei Journalistinnen und eine Kriminalkommissarin den Mord der Hausfrau und Mutter Elisabeth Hjort, welcher zuerst für einen Selbstmord gehalten wird, aufzuklären.
Jeder dieser Frauen hat ihren eigenen Grund und jede dieser Frauen birgt ihr eigenes dunkles Geheimnis.
Die Polizei geriet bei den Ermittlungen im Fall Elisabeth Hjort immer wieder ins Stocken aufgrund vieler Verdächtigen mit nachvollziehbaren Motiven, weshalb die beiden Journalistinnen Julia und Ing-Marie sich dem Fall anschließen und sowohl gnaden- als auch rücksichtslos ihre eigenen Ermittlungen beginnen. Besonders Ing-Marie ist sehr engagiert, da sie eine Karriere als Polizeireporterin anstrebt. Eine geheime Quelle hilft ihr bei ihren eigenen Nachforschungen, welche sie im Fall weiterbringen.
Julia und Anna haben eine gemeinsame Vergangenheit, jedoch gingen die beiden im schlechten auseinander und sind jetzt gezwungen gemeinsam zu arbeiten.
Parallel verläuft die Planung des Vatermords. Eine anonyme Ich-Erzählerin plant den Mord an ihrem Vater, da sie seine Taten in der Vergangenheit rächen möchte. Mit Hilfe verschiedener TV-Serien, mit besonderen Fokus auf der Serie Dexter, plant und organisiert sie den Mord an ihrem Vater sorgfältig.
"Sie stellt es sich wie in einem Film vor. Seine Version der Wirklichkeit. [...] Vielleicht kann sie dann verstehen, was in ihm vorgeht." (Kapitel 36, S.150)
Meine Meinung
Durch die wirklich guten Bewertungen dieses Psychothrillers lies ich mich beeinflussen und kaufte ihn mir. Jedoch muss ich all diesen wirklich radikal widersprechen.
Es laufen zwei parallele Handlungen ab. Einmal die Ermittlungen des Mordes an Elisabeth H. und zum anderen die Planung des Mordes an dem Vater. Man kann zwar davon ausgehen, dass die beiden Handlungen miteinander verknüpft sind, jedoch gibt es bis zum Ende keine klaren Hinweise dafür, ebenso bleibt es bis zum Ende unklar wer dieser Frauen ihren Vater umbringen möchte, durch geschickte falsche Fährten hat sich meine Hauptverdächtigte immer wieder geändert, jedoch lag ich letztendlich auf der richtigen Spur.
Regelmäßige Rückblicke in die Vergangenheit der Vatermörderin erwecken sowohl Empathie für die Mörderin, als auch Verständnis für ihre Handlung. Die Planung des Mordes ist durchdacht und auch teils realistisch, da sie sich vor allem von bekannten TV-Serien inspirieren lässt (wir haben doch alle schon mal darüber nachgedacht, oder?). Wobei man an einigen Stellen schon fast denken könnte das Buch sei einfach eine sehr ausführliche Schleichwerbung der Serie Dexter (welche ich bisher auch noch nicht kenne, aber durch das Buch definitiv neugierig wurde - Werbung also gelungen!).
Die Motivation ist nachzuvollziehen und das Mitleid mit dem Vater hält sich in Grenzen.
Mein größter Pluspunkt ist aber, das es hier drei starke Protagonistinnen gibt und sich der Romantik-Anteil in Grenzen hält. Hier spielen ganz klar die Frauen die große Hauptrolle und Männer sind nur kleine Randfiguren, find ich auch mal gut!
Die meisten Kapitel sind sehr kurz wodurch auch die Perspektiven oft wechseln und es nicht immer sofort eindeutig ist, aus wessen Sicht gerade erzählt wird. Perspektivenwechsel können Spannung erzeugen, hier wird dieses Mittel aber eindeutig zu oft genutzt, sodass anstatt Spannung lediglich Verwirrung zurückbleibt. Weiterhin sind die falschen Stellen einfach zu langatmig und dieses weite ausholen ist auch nicht wirklich sinnvoll, meiner Meinung nach unterbricht es eher den flüssigen Handlungsverlauf - wodurch bei mir des öfteren eine Langeweile aufkam. Das Buch ist nicht wirklich lang, dennoch hat es mich beinahe 3 Wochen gekostet, da endlich irgendwie durchzukommen.
Klapptext
Viktor Hyldgaards Leben in der schwedischen Kleinstadt Skövde scheint perfekt:Er ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und führt eine glückliche Ehe.Als er eines Tages spurlos verschwindet,glaubt die Polizei zunächst nicht an ein Verbrechen bis Taucher in einem nahegelegten kleinen See eine zerstückelte Leiche finden.Im Hals des abgetrennten Kopfes steckt das Foto einer unbekannten Frau.Auf der Suche nach ihrer Identität stößt die junge Polizeibeamtin Anna Eiler auf makabre Untiefen in Viktors Vergangenheit und plötzlich sieht es so aus,als gäbe es auch eine Verbindung zu ihrer Freundin Julia,deren Vater vor Monaten spurlos verschwand
Meine Meinung
Der Klapp-Text hört sich für mich sehr gut an, sodass ich beschlossen habe, dieses Buch zu lesen.
Ich habe gedacht, das es sich hier um einen Krimi handelt, doch nach dem lesen musste ich feststellen das ich es nicht so sehe. Denn der eigentliche Fall in dieser Geschichte, so finde ich, wird nur nebensächlich behandelt.
Was ich ein wenig Schade finde, denn vom Klapp-text her habe ich etwas anderes erwartet.Die Geschichte ist nicht schlecht und man kann es auch gut lesen, da der Schreibstil flüssig und leicht ist. Doch von der Spannung her finde ich es für ein Krimi etwas zu wenig.
Hier wird etwas mehr auf das Privatleben von Anna Eiler eingegangen, die mehr mit ihrem Liebesleben beschäftigt ist. Was ich nicht schlecht finde, doch das hätte auch weniger Liebesleben sein können. Denn ich denke, so ist ein wenig vom eigenen Fall verloren gegangen. Somit war es an einigen Stellen doch etwas langatmig und hat die Spannung für mich dann weg genommen.
Ich will auch nicht unbedingt sagen, das die Geschichte schlecht ist. Doch als Krimi habe ich etwas anderes erwartet. Hier muss ich sagen, es handelt sich eher um einen Roman.
Auch wenn ich etwas anderes erwartet habe und ich jetzt mal davon ausgehe das es ein Roman ist, fand ich diese Geschichte eigentlich gut zu lesen.
Das Ende kam dann doch sehr schnell, was mich aber dann auch nicht gestört hat, denn es hat sehr gut zu dieser Geschichte gepasst.
Trotzdem muss ich sagen das ich beim lesen gut unterhalten worden bin und bestimmt noch was anderes von der Autorin lesen werde.
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