Rezension zu "The Music of What Happens" von Bill Konigsberg
Max und Jordan mochte ich nicht supergern, Ersterer wirkte irgendwie toxisch-maskulin und verhielt sich auch nicht immer gut, obwohl dieser Punkt auch auf Jordan zutrifft. Die Cliquen der beiden fand ich überhaupt nicht gut, weil man vor allem bei Max direkt merkte, wie sehr sich alle verstellen. Außerdem waren die Szenen mit ihnen nicht besonders interessant, wie ich finde. In der Mitte war das Buch wirklich gut, das Ende war aber irgendwie unbefriedigend: (SPOILER) Ich mochte Jordans Mutter Lydia die ganze Zeit, dass sie immer noch spielsüchtig ist und nun im Prinzip verstoßen wurde, gefiel mir nicht besonders. Ich denke, ich hatte damit auch ein Problem, da der Food-Truck schon einmal mit dem neuen Namen die Lizenz verloren hatte, somit fast alles Geld weg war, zudem war das ganze Ziel unter diesen Umständen unnötig gewesen. Die Vergewaltigung von Max war für mich nicht gut eingearbeitet und blieb sehr blass, ebenso sein Vater. Seine Mutter ging diesen für meinen Geschmack auch etwas zu heftig an, als er nicht direkt verstand, dass Max selbst vergewaltigt worden war und sagte, er könne es nicht, wenngleich ich natürlich nicht weiß, was vorher war. (SPOILER ENDE) Das Buch bekommt von mir nur vier Sterne, weil ich einige Szenen im Food-Truck liebte, davon hätte es mehr geben sollen. (SPOILER) Aber auch der Moment von den beiden Jungen in der Wüste auf Suche nach Kaktusfeigen oder einige ihrer anderen Unternehmungen gefielen mir, jedenfalls bis zu dem Moment, in dem sie im Fitnessstudio ankamen. Ich hätte mir gewünscht, dass Jordan einfach weiterhin nichts mit Sport anfangen kann, das wurde mir dann wieder zu „maskulin“ und Weltbild aufzwingend. Es fiel mir auch nicht leichter, Jordan und Max zu mögen, obwohl sie ihr Geld nicht ehrlich verdienten, sondern die ganze Zeit logen. Das war wirklich nicht cool. (SPOILER ENDE) Für mich rückte das eigentliche Thema etwas zu oft in den Hintergund, die beiden Cliquen hätte ich einfach gestrichen, ich brauchte keine Kayla oder Pam, keinen Zay-Rod oder Betts, manche Rückblenden fand ich ebenfalls unnötig, weil sie nicht wirklich wichtig für die Geschichte waren. Noch ein paar Anmerkungen: Auf Seite sechsundvierzig steht „Eber egal“ statt „Aber egal“, auf Seite hundertzweiunddreißig „Zu dumm, dass er mit einer Schlaftablette wir mir hier festsitzt“ und „[…], was ein echt eine eklige Vorstellung ist“. Auf Seite hunderteinundsiebzig steht „Ich und straffe meinen Körper“ nach einer wörtlichen Rede. Ich vermute, dass hier eigentlich kein eigener Satz gebildet werden sollte, stattdessen hätte vermutlich ein Komma gesetzt werden müssen, dann fehlte nur noch „sage“ beziehungsweise ein ähnliches Wort. Auf der gleichen Seite befindet sich im Satz „Max zieht die Zeichnung ein Stück zurück, wie etwas Lebendiges, das durch meine Worte, gekränkt ist“ merkwürdige Kommasetzung, ebenfalls auf Seite hundertdreiundachtzig bei: „Weil, das nicht erlaubt ist?“ Dort steht außerdem „Er verschränkt die Arme vor der Brust und schmollt eine bisschen“, auf Seite dreihundert „[…], und als ich sein Geld nehmen, rufe ich Max zu: […]“ und auf Seite dreihundertdrei „Aber die wir haben, sind schon seit Donnerstag aufgetaut, […]“, hier wollte vermutlich ein Relativsatz gebildet werden, nur fehlt dann das zweite „die“. Zudem befindet sich auf Seite dreihundertsiebenundzwanzig im Satz „So sitzen wir eine ganze Weile, und irgendwann ist er eingeschlafen, was mich, seltsamerweise erleichtert“ wieder die merkwürdige Kommasetzung, auf Seite dreihundertfünfundneunzig steht „Am Freitagmorgen sind wir sind startklar“ und auf Seite vierhundert „Komisch, dass man wir uns mehr ans Essen erinnern als an alles andere“. Ich denke, auf Seite hunderteinundzwanzig entdeckte ich einen Logikfehler, denn dort beschreibt Max, dass Zay-Rod das „Klondike“ aus seiner Hand nimmt, danach beschwert sich jedoch Betts und erlangt es auch „wieder“. Es dürfte also im Satz „Zay-Rod greift sich das Klondike aus meiner Hand, und Betts sagt […]“ nicht „meiner“ heißen.