Bernard Beckett

 4 Sterne bei 161 Bewertungen
Autor*in von Das neue Buch Genesis, Wie du ihr und weiteren Büchern.

Alle Bücher von Bernard Beckett

Cover des Buches Das neue Buch Genesis (ISBN: 9783732003099)

Das neue Buch Genesis

 (107)
Erschienen am 11.08.2014
Cover des Buches Wie du ihr (ISBN: 9783732006076)

Wie du ihr

 (26)
Erschienen am 13.06.2016
Cover des Buches Stechzeit (ISBN: 9783839001219)

Stechzeit

 (24)
Erschienen am 01.09.2010
Cover des Buches Das neue Buch Genesis (ISBN: B00J0E8FKY)

Das neue Buch Genesis

 (1)
Erschienen am 17.04.2014
Cover des Buches August (ISBN: 9780857387899)

August

 (1)
Erschienen am 04.08.2011
Cover des Buches Genesis (ISBN: 9781847249302)

Genesis

 (1)
Erschienen am 17.05.2010
Cover des Buches Jolt (ISBN: 9783125781498)

Jolt

 (1)
Erschienen am 24.11.2014

Neue Rezensionen zu Bernard Beckett

Cover des Buches Genesis (ISBN: 9781847249302)
Wortmagies avatar

Rezension zu "Genesis" von Bernard Beckett

Philosophie für junge Geister
Wortmagievor 2 Jahren

Manchmal schockiert es mich, wie stark mein Bücherregal vom deutschen, britischen und US-amerikanischen Buchmarkt beeinflusst ist. Das fiel mir wieder einmal auf, als ich mich mit Bernard Beckett auseinandersetzte, der in meiner Bibliothek eindeutig als Exot durchgeht: Bisher ist er darin der erste und einzige Autor aus Neuseeland. Exotisch wirkt Beckett auch dadurch, dass die Schriftstellerei nicht seine Berufung darstellt. Primär ist Beckett High School – Lehrer mit Leib und Seele. Daher dürfte es nicht überraschen, dass er seine literarische Heimat im Young Adult – Bereich fand. „Genesis“ ist ein schmaler, futuristischer Roman, mit dem er Jugendlichen philosophische Ideen näherbringen möchte.

Die Republik wurde als Utopie geschaffen. Sie war ein Ort, der die Schrecken des Letzten Krieges – Biowaffen, Seuchen, Gewalt – einfach aussperrte. Totale Isolation und die Rückbesinnung auf fast vergessene Normen sicherten das Überleben der Bevölkerung. Während die Welt in Krankheit, Tod und Feuer versank, erblühte die Republik als Paradies. Bis ein Mann das Paradies für immer veränderte: Adam Forde.
Viele Jahre später steht die junge Anaximander kurz davor, sich ihren Traum zu erfüllen und in die Akademie aufgenommen zu werden. In einer vierstündigen mündlichen Prüfung muss sie vor einem Gremium über ein Thema ihrer Wahl referieren. Anax fiel die Wahl leicht. Nur ein Thema beschäftigt sie wie kein zweites: Das Leben und Werken von Adam Forde, der als Revolutionär in die Historie der Republik einging. Zuversichtlich, dass ihre gewagte Argumentation die Prüfer_innen überzeugen wird, stellt sie sich der Befragung. Sie verkennt, dass Adam Fordes Geschichte mehr als ein faszinierender Mythos ist. Zu spät begreift Anax, was sich darin verbirgt: Eine Warnung.

Als ich herausfand, dass „Genesis“ offiziell als Jugendroman kategorisiert wird, war ich gelinde gesagt überrascht. Ich bin beim Lesen nicht ein einziges Mal auf die Idee gekommen, dass sich das Buch an ein jüngeres Publikum richten könnte, denn es teilt sich meiner Ansicht nach in zwei anspruchsvolle philosophische Diskussionen. Im ersten Part von „Genesis“ untersucht Bernard Beckett am Beispiel der Stellung der fiktiven Republik im Letzten Krieg, der wohl mit einem Dritten Weltkrieg gleichgesetzt werden kann, welche Konsequenzen eine Atmosphäre von Angst und Misstrauen auf das Zusammenleben der Menschheit haben könnte. Er zeigt, wie real das Risiko ist, dass wir uns gegenseitig auslöschen, weil wir einander nicht vertrauen und deshalb nicht zusammenarbeiten, um globale Probleme zu lösen. Gerade im Schatten der Corona-Pandemie fand ich sein Szenario beängstigend realistisch und treffend. Durch die Einführung der Republik erörtert er darüber hinaus, wie diese fatalen Umstände das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft verändern. Die Republik verlangte von ihrer Bevölkerung nicht weniger, als zugunsten von Sicherheit und Überlebenskampf jegliche Individualität aufzugeben. Es herrschte brutaler, blutleerer Pragmatismus, der von den Bewohner_innen zuerst durchaus mitgetragen wurde, seine Berechtigung jedoch langsam verlor je seltener sie mit den Bedrohungen des Krieges konfrontiert wurden. Sie verspürten keine Angst mehr – ohne Angst lassen sich Individualität, Moral und Freiheitsdrang nicht ewig unterdrücken. Um der Unzufriedenheit zu begegnen, wurde die Forschung im Bereich der künstlichen Intelligenz forciert, womit sich der zweite Part von „Genesis“ beschäftigt. Beckett wirft ein furchteinflößendes Dilemma auf: Ist es vertretbar, eine Lebensform zu erschaffen, die das Potential besitzt, die Menschheit von der Spitze der evolutionären Nahrungskette zu verdrängen? Er hinterfragt, was „Menschlichkeit“ bedeutet, was uns als Spezies einzigartig macht und welche ethische Verantwortung wir uns selbst gegenüber tragen. Die Verbindung beider Thematiken gelingt ihm durch die Binnenerzählung des Schicksals von Adam Forde, über den seine Protagonistin Anaximander in ihrer Prüfung referiert. Dieser mehrstufige Ansatz war für den Autor zwingend notwendig, um eine Wertung sowie Einordnung der Ereignisse vornehmen zu können. Ohne die Distanz zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die Anax‘ Perspektive automatisch herstellt, wäre es ihm nicht möglich gewesen, Adam Fordes Biografie noch im Verlauf der Geschichte zu interpretieren. Er hätte sich darauf verlassen müssen, dass seine Leser_innen die richtigen Schlussfolgerungen ziehen. Leider ist das der Grund, warum ich den Roman trotz faszinierender gedanklicher Impulse als zu gekünstelt und inszeniert wahrnahm. Ich konnte erkennen, wie jedes Zahnrad in „Genesis“ dazu diente, mich zu bestimmten Überlegungen zu motivieren. Es war, als ließe mich Beckett hinter die Fassade sehen, worunter die Eindringlichkeit der Geschichte litt. Das ist sicher Geschmackssache, doch ich bevorzuge eine subtilere Hinleitung zu philosophischen Ideen.

Die Information, dass „Genesis“ an Jugendliche gerichtet ist, erklärt rückblickend, warum Bernard Beckett einen konkreten Rahmen für die Gedanken seiner Leser_innen vorgibt. Ich denke, er wollte eine spezifische mentale Architektur festlegen, damit philosophisch ungeübte Geister Landmarken erhalten, an denen sie sich bei der Auseinandersetzung mit diesem Buch orientieren können. Ich bin allerdings nicht überzeugt, ob die Ideen, die er bespricht, nicht ein wenig zu abstrakt sind, um bei jungen Leser_innen den gewünschten Effekt zu erzielen. Obwohl ich durchschaute, wie er vorging, musste mich teilweise anstrengen, um die Bedeutung seiner Ausführungen zu erfassen, die in einigen Fällen auch eine Weile sacken müssen. Trotzdem fand ich „Genesis“ beeindruckend und fühlte mich von der Lektüre intellektuell inspiriert. Mit spannenden Gedankenexperimenten rennt man bei mir meist offene Türen ein – wenn es euch genauso ergeht, solltet ihr „Genesis“ eine Chance geben.

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Cover des Buches Stechzeit (ISBN: 9783839001219)
majalinas avatar

Rezension zu "Stechzeit" von Bernard Beckett

Liebe und Wissenschaft - ein Experiment
majalinavor 2 Jahren

Fünf Jugendliche auf der Suche nach Liebe, das erste Mal oder auch nicht :) und alles was dazu gehört.

Malcom und Juliet sind Beste Freunde seit sie vier Jahre alt sind. Sie erzählen sich eigentlich alles....bis Juliet ein ernstes Problem hat und Malcom eine wissenschaftliche Arbeit zum Thema "Sex" schreibt.

Zusammen mit drei weiteren Freunden passieren die seltsamsten und lustigsten Verstrickungen die man sich vorstellen kann.

Sympathische Hauptfiguren und eine überraschende Wendung machen dieses Buch zu einem gelungenen Ausflug, gedanklich auch in die eigene Jugend! 

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Cover des Buches August (ISBN: 9780857387899)
Buchwaerterins avatar

Rezension zu "August" von Bernard Beckett

Albtraum im August!
Buchwaerterinvor 8 Jahren

Da ich schon zwei Bücher von ihm rezensiert habe dürfte es euch nicht weiter wundern, dass ich nun erneut ein Buch von Bernard Beckett vorstelle. Denn ich muss ganz ehrlich sagen kein Jugendbuch-Autor mich in den letzten Jahren durchweg mit so tiefgreifenden Geschichten in seinen Bann ziehen konnte wie er. Deshalb folgt nun nach Wie du ihr und Genesis ein weiteres Werk aus der Feder von Bernard Beckett.

Dieses Mal wagte ich mich jedoch im Rahmen der LovelyBooks-Lesechallenge an einen original Text und wurde von August nicht enttäuscht. Denn in gewohnter Manier steigt Beckett gleich spannend in die Geschichte ein. Denn tristan und Grace erwachen blutend und voller Schmerzen in einem auf dem Kopf stehenden Auto in dem sie gefangen sind und das leicht über einem Abgrund schwebt. Und da wir nicht wissen wie sie dort hingelangt sind entdecken wir, während wie mit den beiden verzweifelten Jugendlichen auf Rettung warten, die Story ihrer Leben. Also im grunde genommen die Hintergünde die dazu geführt haben das sie diesen unfall hatten und nun eingesperrt dem Tod ins Auge blicken müssen.

Wie bereits in Genesis dürften auch dieses Mal die recht philospohischen Gedankengänge und Gespräche von Becketts Protagonisten nicht jedem munden, doch gerade dafürschätze und liebe ich ihn. Deshalb bin ich auch im Original sehr von seinem Schreibstil angetan und möchte euch seine Werke unbedingt ans Herz legen!

Eure Buchwärterin.

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