Hannah, die Tochter eines Polizei-Inspektors, der in Ottawa lebt, bricht mit drei Freunden zu einer Kanu- und Trekking-Tour in der Wildnis Nordwest-Kanadas auf. Eins der Kanus wird kurz darauf zerschellt gefunden und Inspektor Green informiert, dass der Reisegruppe seiner Tochter etwas zugestoßen sein könnte.
Green reist mit einem befreundeten Kollegen seiner Tochter hinterher und startet mit einem indianischen Halbblut und einem Trekkingunternehmer eine Rettungsaktion.
Soweit zur Ausgangssituation der Story.
Nachdem der Leser am Anfang Hannah und ihre Gruppe kennenlernt, wechselt Fradkin die Perspektive und von da an steht vor allem Green in Mittelpunkt der Geschichte und geht einem mit zunehmender Dauer immer mehr auf die Nerven. So wie er mit den Mitgliedern seiner Rettungsmannschaft umgeht, müsste er ganz schnell ganz allein sein. Aber gut, das passiert nicht.
Seine Spannung bezieht der Roman aus der Verfolgungsjagd und den eingestreuten Informationen über den Großvater von Scott Lasalle, der Hannahs Gruppe anführt.
Zentrales Anliegen der Autorin ist der Schutz der einmaligen Wildnis der Northwest Terretories. Ist die Jagd nach Bodenschätzen und Reichtümern über den Schutz der Natur zu stellen? In allem - vor allem in der Sichtweise von Jethro, dem indianischen Halbblut - kommt die Philosophie der First Nations "ein Leben im Einklang mit der Natur" zu führen durch.
Der Roman ist gut geschrieben. Die Personen werden gut entwickelt. Die Beschreibungen der Wildnis ist eindrucksvoll; man hat den Eindruck das Rauschen des Wildwasser zu hören und den Muskelkater nach einem langen Aufstieg zu spüren.
Fazit:
Thriller mit deutlichen Schwächen, aber durchaus lesenswert. Der Roman lebt von der Beschreibung der Natur und dem Überleben in der Wildnis.
Verdorben wird dies durch den unmöglichen Charakter von Mike Green. Nachdem die Perspektive von Hannahs Gruppe auf Mike Green wechselt, zeigt der Roman deutliche Längen bis die Rettungsaktion anläuft.