Ashley Audrain

 4,5 Sterne bei 190 Bewertungen
Autor*in von Der Verdacht, Der Verdacht und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Der internationale Erfolg: Ashley Audrain, Jahrgang 1982, ist eine kanadische Schriftstellerin. Nach ihrem Abschluss in Medienwissenschaften arbeitete sie lange Jahre als Publicity Direktorin bei Penguin Canada, bis sie sich dazu entschloss aufgrund des gesundheitlichen Zustandes ihres jüngsten Kindes den Job aufzugeben. In dieser Zeit entdeckte sie dann ihre Leidenschaft für das Schreiben. 

Ihr Debüt als Autorin gab sie mit dem Romane „Der Verdacht“. Dieser begeisterte Lektor:innen in aller Welt und erschien in über 30 Ländern.  

Alle Bücher von Ashley Audrain

Cover des Buches Der Verdacht (ISBN: 9783328108429)

Der Verdacht

 (183)
Erschienen am 12.04.2023
Cover des Buches Der Verdacht (ISBN: 9783844541885)

Der Verdacht

 (5)
Erschienen am 29.03.2021
Cover des Buches The Push: A Novel (ISBN: 9780593296516)

The Push: A Novel

 (1)
Erschienen am 05.01.2021

Neue Rezensionen zu Ashley Audrain

Cover des Buches Der Verdacht (ISBN: 9783328108429)
MikkaLiests avatar

Rezension zu "Der Verdacht" von Ashley Audrain

Mutterschaft zwischen Schmerz und Liebe
MikkaLiestvor 2 Monaten

Blythe ist glücklich verheiratet. Wirklich? Die kleine Violet ist ein Wunschkind. Oder war es nur der Wunsch ihres Mannes Fox? Auf jeden Fall ist Blythe fest entschlossen, eine liebevolle Mutter zu sein und damit eine fatale Familientradtion zu durchbrechen. Aber schon kurz nach der Geburt kommt sie zu dem Schluss: »Das Baby hasst mich«. Denn Violet lächelt nur für ihren Vater, ist nur brav für ihn. Sie schreckt vor Blythes Berührungen zurück, schreit sich in hysterischen Wutausbrüchen blau vor Atemnot.

Das ist nicht Blyhtes Schuld. Oder? Da ist eine tief sitzende Ablehnung in ihr. Spürt Violet das und reagiert darauf? Blythe hadert mit sich, kommt ans Ende ihrer Kräfte – sie kann einfach nicht mehr. Manchmal setzt sie sich Kopfhörer auf und lässt das Kind stundenlang alleine schreien. Eine fatale Schleife entsteht: Blythe weist Violet ab, Violet reagiert zunehmend explosiv auf Blythe.

Das zweite Kind soll alles besser machen, eine neue Chance. Es scheint zu funktionieren: der kleine Sam ist ein Wonneproppen; Bylthe verspürt die bedingungslose Liebe, die sie für Violet nie aufbringen konnte. Bis das Unsägliche geschieht.

Spannungsroman, Drama, Gesellschaftskritik? Ja. Hier geht es vor allem um das Thema Mutterschaft: Wie sie wahrgenommen wird. Mit welchen Ansprüchen an Frauen sie einhergeht. Was es mit einer Mutter macht, wenn sie diese Ansprüche scheinbar nicht erfüllen kann.

Blythe bekommt keine Hilfe. Von allen Seiten prasseln Erwartungen auf sie ein, wie sie als Mutter zu sein hat; ihre Verzweiflung und scheinbare Lieblosigkeit wird als Mangel verurteilt, ihre Angst als Schwäche. Von ihrer eigenen Mutter hat sie kein positives Bild der Mutterschaft mitbekommen – sie ist die letzte in einer Reihe von Müttern, die in die Mutterschaft gepresst wurden.

Die Autorin zeichnet ihre Charaktere mit Feingefühl und lädt an keiner Stelle zur plumpen Vorverurteilung ein. Als Leser:in spürst du die Katastrophe kommen; da sind Momente des Glücks, aber dessen Zerbrechlichkeit hat scharfe Kanten.

Die Geschichte ist fesselnd geschrieben, entwickelt eine immense Sogwirkung und emotionalen Widerhall, mit Tiefgang. Das Lesen schmerzt – doch es lohnt sich.

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Cover des Buches Der Verdacht (ISBN: 9783328108429)
N

Rezension zu "Der Verdacht" von Ashley Audrain

Überraschend, spannend und bitterböse.
Nellylovelybooksvor 3 Monaten

Einer der gelungensten Romane, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Die Thematik an sich ist nun nichts Neues; jedoch hat mich die Erzählweise des Buches schon nach wenigen Seiten sehr gefesselt - obwohl Geschichten in der Art eher weniger in meinen Regalen zu finden sind. Hier begegnet einem bedrückende, teilweise sogar verstörende, finstere Geschichte in teilweise bitterböser Sprache, die mir auf der letzten Seite tatsächlich eine Gänsehaut gemacht hat und deren Ende mich auch nach dem Zuklappen des Buchdeckels noch eine Weile auf beunruhigende Weise beschäftigt hat.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, auch wenn man mit dem Genre eher weniger am Hut hat.

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Cover des Buches Der Verdacht (ISBN: 9783328108429)
aly53s avatar

Rezension zu "Der Verdacht" von Ashley Audrain

Unfassbar erschütternd und aufwühlend
aly53vor 3 Monaten

"Der Verdacht “ von Ashley Audrain ist bereits 2021 als gebundene Ausgabe erschienen. An und für sich kein Problem. Denn der damalige Klappentext spiegelte den Inhalt perfekt wider. Der Klappentext des Taschenbuches hat allerdings einen völlig neuen. Was sehr irreführend ist, ganz besonders in Bezug auf den Kern der Story.

Demzufolge war ich auf eine total andere Art von Geschichte eingestellt.

Das verschlechtert das Ganze keineswegs. Es macht es nur anders. Und ich weiß nicht, ob jeder mit dieser Art von Geschichte umgehen kann.


Der Einstieg in diese Geschichte war für mich sehr irreführend. Zunächst unglaublich spannend und schmerzhaft. Hatte ich es plötzlich mit einer Vielzahl an Charakteren zu tun. Auch kein Problem. Allerdings entdeckte ich erst spät, wer mir da eigentlich seine Geschichte erzählt.

Wir haben es hier mit drei Frauen zu tun.

Etta, Cecilia und Blythe.

Dabei werden wir auch auf unterschiedliche Zeitebenen geführt.

Besonders der Anfang war für mich holprig, weil es zu wirr und unkoordiniert war.

Nichtsdestotrotz hat mich Etta direkt berührt mit ihrem Hintergrund. Ich hatte wirklich Tränen in den Augen, weil es mir so nahe ging. Aber gleichzeitig hab ich mir für sie auch eine detailliertere Ausarbeitung gewünscht.


Im weiteren Verlauf lernen wir auch Cecilia und Blythe kennen. Cecilia konnte ich nie ganz greifen, sie war da und auch wieder nicht.

Erst mit Blythe wurde es tiefgreifender und intensiver.

Obwohl diese Geschichte mit einer gewissen emotionalen Distanziertheit erzählt wird, so spürte ich die Emotionen und die Aufgewühltheit unglaublich tief und brennend.

Dabei spricht die Autorin ein Tabuthema an, über das einfach nicht gesprochen wird und gerade das Aufgreifen dieser Thematik fand ich unglaublich gut gelungen.

Weniger gelungen fand ich die männlichen Protagonisten, sie wirkten einfach nur platt und eindimensional. Sie waren zu austauschbar, zu nichtssagend.


Blythe erlebt etwas, das man nicht erleben sollte. Man kann es sich aber nicht aussuchen. Und ja, es liegt nicht an Blythe, dass ihr Leben so entgleiste und sie permanent prägte.

Doch wer ist Schuld?

Gibt es überhaupt einen Schuldigen?

Natürlich gibt es irgendwann einen Punkt, an dem etwas verkehrt läuft. Aber dies ist keineswegs die Schuld eines Einzelnen.

Vielmehr ist es die Vielzahl an Entscheidungen, das Fehlen dringender Kommunikation, um das Ganze auch analysieren und bewältigen zu können.

Aber genau das ist ein gravierendes Problem der Menschen. Sie reden so oft und so viel, aber nie über das, was wirklich wichtig und essentiell ist. Stattdessen lassen sie sich gegenseitig allein.


Und dann ist da die Frage, ob es böse Menschen gibt. Werden sie so geboren oder dazu gemacht?

Diese Geschichte trägt einen Teil ihrer Antwort in sich.

Diese Geschichte ist grausam, böse und im Endeffekt auch unfassbar traurig und tragisch.

Hier passiert so viel, dass umgangen hätte werden können. Man hat das Gefühl, die Schuldzuweisungen werden nur umhergeschoben, aber es wird sich nicht um den Kern des Problems gekümmert.

Es ist voll von gezielten Manipulationen, grausamen Taten und Gedanken und einer menschlicher als auch physischer Instabilität.

Mit Menschen, mit Gefühlen lässt sich so leicht spielen. Zu einfach, zu grausam.

Und irgendwann ist der Moment, an dem du nicht mehr zurück kannst. An dem alles zu spät ist.


Es ist ein unfassbar aufwühlendes Buch, das so unglaublich tief geht. Das so viel zerstört, so viel Schmerz und Hoffnungslosigkeit fühlen lässt.

Ashley Audrain legt sehr viel Feingefühl und Sensibilität hinein. Man spürt förmlich, wie ihr die Stimme immer wieder bricht, wie man selbst zusammenbrechen möchte, weil es kaum zu ertragen und zu kompensieren ist.

Es wiegt so schwer, es macht so wütend, traurig und hilflos.

Man möchte einfach nur schreien, aber es gibt niemanden, der es hört oder hören will.

Da ist einfach nur nichts, was dich in deiner schlimmsten Zeit auffangen könnte.

Es gab für mich keine großen Überraschungen, aber das ist nichts Schlechtes. Viel mehr hätte ich mir einen Epilog gewünscht. Denn das Danach hätte mich brennend interessiert.


Fazit:

Ashley Audrain hat hier ein ganz besonderes, tragisches und grausames Werk geschrieben, das unfassbar erschüttert und pure Hilflosigkeit spüren lässt.

Mich hat es extrem aufgewühlt und innerlich fast zerbrechen lassen.

Und obwohl es die ein oder andere Schwachstelle aufweist, kann ich es nur jedem ans Herz legen.

Eine Geschichte, die so viel in sich trägt und nicht einen Moment loslässt.

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Gespräche aus der Community

Wie ist es für eine Mutter, wenn sie das eigene Kind nicht lieben kann? Schon direkt nach der Geburt fühlt sich für Blythe alles falsch an, als sie ihre Tochter Violet das erste Mal in den Armen hält. Doch diese Skepsis geht nicht zurück, sondern ihre Ablehnung wird immer größer. Daraus entspinnt sich eine aufwühlende Geschichte voller Sogkraft, die so brutal ehrlich ist, dass sie ganz tief unter die Haut geht.

992 BeiträgeVerlosung beendet
Sommerkindts avatar
Letzter Beitrag von  Sommerkindtvor 2 Jahren

geniales Buch danke das ich es lesen durfte.

https://www.lovelybooks.de/autor/Ashley-Audrain/Der-Verdacht-2793838747-w/rezension/2999151246/

Rezi wurde auch auf weiteren Seiten veröffentlicht.

Zusätzliche Informationen

Community-Statistik

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