Schade das es dieses wunderbare Buch nicht mehr auf deutsch gibt, also müssen/dürfen wir es auf englisch lesen. Der Welterfolg E.T. kennt eigentlich jeder, aber das in der Figur eine kleinwüchsige Schauspielerin saß wurde von den Studios tot geschwiegen. Die junge Dame erhofte sich einen Karriereschub, aber leider musste sie alles für sich behalten. Ihre Karriere kam nie in Schwung, obwohl sie als Sängerin und Schauspielerin enormes potential besitzt. Leider verstarb sie früh und hat dem wunderbaren Armistead Maupin ihre Tagebücher vermacht mit der Bitte ein lustiges Buch über sie für die Nachwelt zu schreiben. Das hat er bravorös gemacht.
Armistead Maupin
Lebenslauf
Alle Bücher von Armistead Maupin
Stadtgeschichten
Mehr Stadtgeschichten
Noch mehr Stadtgeschichten
Tollivers Reisen
Am Busen der Natur
Schluss mit lustig
Michael Tolliver lebt
Der nächtliche Lauscher
Neue Rezensionen zu Armistead Maupin
Es ist schon lange her, dass ich die 'Stadtgeschichten' von Armistead Maupin gelesen habe. In den 90igern habe ich eins nach dem anderen der Bücher dieser Serie verschlungen. Per Zufall bin ich nun über die Fortsetzung gestolpert, die er um 2007 verfasst hat und die bereits ein Jahr später auf deutsch veröffentlicht wurde.
Das Haus in der Barbara Lane steht nicht mehr im Mittelpunkt der Handlung. Anna hat es schon vor einiger Zeit verkauft. Alle altvertrauten Protagonisten sind in die Jahr gekommen, klar nach einem Zeitsprung von ca. zwei Jahrzehnten. Zentrale Figur bleibt Michael, der sich inzwischen als Langzeitüberlebender bezeichnen kann. Er trägt nach wie vor das Virus in sich, kann es aber mit dem entsprechenden Medikamenten-Cocktail unterdrückt halten, unangenehme Nebenwirkungen inklusiv. Seine Gärtnerei hat er verkauft und ist nun als freischaffender Gartengestalter tätig. Der Transgender Jack steht ihm als Helfer zur Seite. Er hält weiterhin intensiven Kontakt zu Anna. Mit dem deutlich jüngeren Ben hat er sein spätes Glück gefunden (vielleicht hat Maupin hier auch manch Autobiografisches verarbeitet,). Die beiden haben sich auch das Ja-Wort gegeben.
Das Schicksal der einzelnen Figuren ist weiter miteinander verknüpft, vielleicht aber nicht mehr so eng, wie in den vorhergehenden Büchern. Was ist aus den anderen Bewohnern von damals: Mona, Mary-Ann und Brian geworden? Leben sie überhaupt noch alle?
Die Ursprungsfamilie von Michael rückt in den Fokus, da seine Mutter nicht mehr lange zu leben hat und sie ausgerechnet ihn auserkoren hat, über ihrem letzten Willen zu wachen.
Bei einem Besuch lernen so alle seinen Partner Ben kennen. Michaels Bruder hat unterdessen einen Enkel, der offensichtlich Potential hat, die homosexuelle Linie der Familie fortzuführen.....
Ich war zunächst skeptisch und benötigte auch ein paar Seiten, um mich wieder in altvertrautem Terrain heimisch fühlen zu können. Interessant, wie viel man über die Jahre vergisst. Maupin gelingt es wieder einmal, zu fesseln und den Leser in – wenn man darüber nochmals nachdenkt – recht unspektakuläre (Alltags-)Ereignisse hinein zu ziehen. Die Figuren sind in die Jahre gekommen, Party und sonstige Ausschweifungen stehen nicht mehr an erster Stelle. Das Fleisch hat sich gesetzt und mit ihm auch die Unruhe, vielleicht etwas verpassen zu können.
Die unverblümten Beschreibungen (homo-)sexueller Handlungen sind vielleicht nicht jedermanns Sache, gehören aber irgendwie mit dazu.
Fazit: Lesespass für alte und neue Fans.
Rezension zu "Der nächtliche Lauscher" von Armistead Maupin
Die Geschichte hat Armistead Maupin zum Teil selbst erlebt. Ein bekannter Autor hat eine Radiosendung und liest Geschichten zu später Stunde vor. Eines Tages bekommt er von seinem Verlag ein schockierendes Manuskript zugeschickt, wo ein zwölf jähriger von seiner Aidserkrankung erzählt und vom jahrelangen Missbrauch. Er ist erschüttert, schockiert und begeistert vom Erzähltalent des Jungen und nimmt Kontakt auf. Es entwickelt sich eine Freundschaft und es prallen zwei Generationen aufeinander, aber jeder kann dem anderen helfen und Tipps geben. Als der Kontakt intensiver wird und er den Jungen und dessen Mutter besuchen will, blocken sie ab. Es wird komisch, undurchsichtig und irgendetwas stimmt so ganz und gar nicht. Ein super spannender Thriller mit vielen Überraschungen und einem wahren HIntergrund. Armistead Maupin ist ein wunderbarer Erzähler.
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