Rezension zu "Wolkenkuckucksland" von Anthony Doerr
Anthony Doerrs Roman nimmt uns mit auf einer spannnden Reise durch Raum und Zeit, er nimmt uns mit auf ein Raumschiff, in die Antike und in die Gegenwart. Alle Szenen werden durch die antike Geschichte vom Wolkenkuckucksland verbunden. Es geht um Aethon, der auf dem Weg ins Wolkenreich zum Esel, Fisch und Vogel wird. Und diese Wandlung spiegelt sich auch in den Orten wider, an denen wir unterschiedlichste Jugendliche kennenlernen.
Die jugendlichen Protagonist*innen der Geschichten haben verschiedene Schwierigkeiten zu bewältigen und mit unterschiedlichen Problemen zu kämpfen. Erzählt wird etwa von Seymour, der im Jahr 2020 einen Bombenanschlag plant, um die Menschen auf die fortschreitende Umweltzerstörung hinzuweisen. Dann gibt es Zeno Ninis, einen Kriegsveteranen aus dem Koreakrieg, der in seiner Freizeit aus dem Altgriechischen Theaterstücke übersetzt, die er mit Kindern einstudiert. Unter anderem den Text des Wolkenkuckuckslands. Seymour plant den Anschlag auf die Bibliothek in der Zeno probt. Außerdem gibt es noch Anna, die im 15. Jahrhundert die Belagerung Konstantinopels durch die Sarazenen erlebt. Anna rettet den Text über das Wolkenkuckucksland aus den Ruinen eines verlassenen Klosters. Dann gibt es noch Konstance, sie wächst auf einem Raumschiff auf und gehört zu den letzten Überlebenden der Menschheit. Als an Bord ein Virus ausbricht, ist sie ganz allein. Im Bordcomputer entdeckt sie die Geschichte über das Wolkenkuckucksland, die ihr neue Hoffnung gibt. Die Story erstreckt sich also über knapp 700 Jahre, aber das fällt kaum auf.
Mir hat der Roman unglaublich viel Spaß gemacht, denn alle Lebensgeschichten der Protagonist*innen sind mit sehr viel Liebe zum Detail erzählt. Außerdem geht es um die Liebe zum Lesen und die lebensverändernde Kraft von Geschichten. Schön.