Anne Perry

 4,1 Sterne bei 1.268 Bewertungen
Autorenbild von Anne Perry (© Peter R. Simpkin)

Lebenslauf von Anne Perry

Historische Krimis im viktorianischen England: Anne Perry wurde 1938 als Juliet Marion Hulme in London geboren. Ihre frühesten Kindheitserinnerungen stehen in Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg, der ständig drohenden Gefahr und den lauten Geräuschen. Den Großteil ihrer Jugend verbrachte Perry dagegen in Neuseeland und auf den Bahamas, da sie mit sechs Jahren an Tuberkulose erkrankte und das warme Klima ihr zu besserer Gesundheit verhalf. Als Jugendliche musste sie für mehrere Jahre wegen Mordes ins Gefängnis - Perrys Geschichte wurde 1994 sogar von Peter Jackson verfilmt. Nach ihrer Entlassung 1959 kehrte Perry nach England zurück. Dort schlug sie sich mit verschiedenen Jobs durch, während sie nebenbei mit dem Schreiben begann. Nach vielen Absagen veröffentlichte sie 1979 ihren ersten Roman, „Der Würger von der Cater Street“. Ihre Kriminalgeschichten, für die sie bereits mit dem Edgar Allan Poe Award und dem Agatha Award ausgezeichnet wurde, spielen zumeist im viktorianischen England. Anne Perry lebt und arbeitet heute in einem kleinen Dorf in Schottland.

Neue Bücher

Cover des Buches Rutland Place (ISBN: 9783985851003)

Rutland Place

Erscheint am 30.03.2023 als Taschenbuch bei adrian & wimmelbuchverlag.

Alle Bücher von Anne Perry

Cover des Buches Das Gesicht des Fremden (ISBN: 9783641127350)

Das Gesicht des Fremden

 (52)
Erschienen am 11.11.2013
Cover des Buches Die Frau in Kirschrot (ISBN: 9783641140359)

Die Frau in Kirschrot

 (34)
Erschienen am 21.04.2014
Cover des Buches Schwarze Spitzen (ISBN: 9783453771819)

Schwarze Spitzen

 (32)
Erschienen am 06.06.2007
Cover des Buches Das Geheimnis der Miss Bellwood (ISBN: 9783453771215)

Das Geheimnis der Miss Bellwood

 (29)
Erschienen am 03.04.2006
Cover des Buches Gefährliche Trauer (ISBN: 9783641127411)

Gefährliche Trauer

 (27)
Erschienen am 11.11.2013
Cover des Buches Die roten Stiefeletten (ISBN: 9783453770850)

Die roten Stiefeletten

 (28)
Erschienen am 06.02.2006
Cover des Buches Ein Mann aus bestem Hause (ISBN: 9783453770805)

Ein Mann aus bestem Hause

 (26)
Erschienen am 12.07.2005

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Neue Rezensionen zu Anne Perry

Cover des Buches Der Würger von der Cater Street (ISBN: 9783832183516)
Igelmanu66s avatar

Rezension zu "Der Würger von der Cater Street" von Anne Perry

Wenn eine heile Welt zerstört wird
Igelmanu66vor 5 Tagen

»Wie stellen Sie sich die Unterwelt denn vor, Miss Ellison? Als etwas was man findet, wenn man einen Kanaldeckel öffnet?«

 

London, 1881. Im noblen Wohnviertel, wo auch das Heim von Charlotte Ellison und ihrer Familie liegt, geht die Angst um. Dem Würger fielen bereits mehrere junge Frauen zum Opfer, die Polizei wirkt ratlos. Und die feine Gesellschaft muss zu ihrer großen Beunruhigung feststellen, dass die Ermordeten nicht nur einfache Dienstmädchen waren, denen man unmoralisches Verhalten unterstellen könnte. Was aber noch beängstigender ist, ist die Tatsache, dass der Täter irgendwo unter ihnen leben muss…

 

Bei diesem Buch war ich wieder einmal sehr froh, dass ich gewöhnlich keine Bücher abbreche, denn bis etwa Seite 60 habe ich mich ziemlich gelangweilt. Das lag wohl an der Erwartungshaltung, denn ab diesem Zeitpunkt erst startet der eigentliche Krimi. Ohnehin ist dieses Buch mehr ein Gesellschaftsroman, sehr deutlich werden zum einen die Klassenunterschiede herausgearbeitet und zum anderen die mindestens so großen Unterschiede in der gesellschaftlichen Bewertung von Frauen und Männern. Das Buch ist aus Sicht von Charlotte und ihren Schwestern geschrieben, was bedeutet, dass ich viel über Kleider, nachmittägliche Teestunden, Schwärmereien und gesellschaftliche Umgangsformen las, aber bis zum Ende nicht erfahren konnte, was die Männer des Hauses eigentlich den ganzen Tag treiben. Dies war aber kein Versäumnis der Autorin, sondern sollte klarstellen, dass dieser Punkt die Frauen nicht zu interessieren hat. Passend dazu durften die Damen des Hauses auch nicht die Tageszeitung lesen, sondern bekamen ausgesuchte Artikel vom Herrn des Hauses serviert.

 

Kein Wunder also, dass niemand, der in einem so heilen Kokon lebt, sich vorstellen kann, dass etwas Böses im eigenen Umfeld existieren könnte. Der Täter muss ein krankes, gestörtes Wesen aus der Unterwelt sein, das ist doch klar! Inspector Pitt, der die Ellisons im Rahmen seiner Ermittlungen mit Fragen „belästigt“, erfährt gewaltige Ablehnung, als er diesem Kokon immer mehr Risse verpasst. Ich fand die Wortgefechte zwischen ihm und der recht undamenhaften Charlotte höchst erfrischend und fühlte mich von dem Buch nach diesen ersten 60 Seiten, in denen sich alles nur (s.o.) um Kleider, Teestunden usw. dreht, sehr gut unterhalten.

 

Packend war auch die Schilderung des sich stetig steigernden Klimas aus Angst und gegenseitigem Misstrauen. Ab einem gewissen Punkt wurde praktisch jeder Mann verdächtigt, eine Atmosphäre, unter der natürlich alle enorm litten. Die Auflösung deutete sich früh an, war aber schlüssig. Und tatsächlich erfreute ich mich hier auch der zarten Beziehung, die zwischen Charlotte und Pitt entsteht, einfach auch deshalb, weil sie gesellschaftlich aufgrund des Standesunterschiedes ein No-Go ist.

 

Fazit: Mehr Gesellschaftsroman als Krimi, aber wirklich gut gemacht. Die Reihe verfolge ich weiter.

Kommentare: 9
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Cover des Buches Der Würger von der Cater Street - Historischer Roman (ISBN: 9783985850396)
Gwhynwhyfars avatar

Rezension zu "Der Würger von der Cater Street - Historischer Roman" von Anne Perry

Letztendlich eher ein Gesellschaftsroman als ein Kriminalroman
Gwhynwhyfarvor 6 Monaten

Der Anfang: «Charlotte Ellison stand in der Mitte des Salons; in der Hand hielt sie eine Zeitung. Ihr Vater war sehr nachlässig gewesen, sie auf dem Beistelltisch liegen zu lassen. Er missbilligte es, wenn sie solche Sachen las, und zog es vor, ihr über die Ereignisse von allgemeinem Interesse, die er für junge Damen geeignet hielt, selbst zu berichten.»


Dies ist der erste Band von Anne Perrys Bestseller-Krimiserie (32 Bände) von 1979, ein historischer Krimi, der 1881 im viktorianischen England spielt. Gleich vorweg, vom Krimi habe ich nicht viel verspürt, das liegt in der Anlage der Perspektive. Die sitzt im Haus der Ellisons in der Cater Street. Zunächst erfahren wir einiges über die drei Schwestern einer hochgestellten Familie in London. Doch dann wird das behütete Leben von Sarah, Charlotte und Emily durch eine Serie von Frauenmorden in der Cater Street erschüttert. Inspector Thomas Pitt und sein Kollege kommen ins Haus der Ellisons, um die Bewohner zu befragen, als eins der Dienstmädchen dem Würger zum Opfer fällt. Selbst der Butler und der Vater stehen im Bereich der möglichen Verdächtigen. Inspector Pitt samt seiner Polizeiarbeit ist eine Nebenfigur. Die Hauptprotagonistin ist Charlotte, die nach anfänglichen Zusammenstößen den Inspector interessant findet und sich für seine Arbeit interessiert. Und wie der Untertitel schon hinweist, «Thomas & Charlotte Pitt-Krimis»: sie werden heiraten.


Letztendlich geht es in diesem Roman weniger um den Kriminalfall, Motive, Ermittlung, sondern um die Darstellung der viktorianischen Zeit, um Standesdünkel. Charlotte Ellison ist ein Freigeist mit losem Mundwerk, bemüht, die Einschränkungen der viktorianischen Manieren zu erfüllen. Das Ende des historischen Krimis ist überraschend und ergibt sich eben nicht aus Logik der Recherchearbeit der Polizei. Die Schwestern sind sehr verschieden, Sarah, 26 ist bereits verheiratet, die Vernünftige, Charlotte, 23, ist unkonventionell, verwegen. Emily, 19, naiv, verliebt in einen adretten Adligen, den sie heiraten möchte, schon wegen des Adelstitels, wird von den Schwestern gewarnt, die Finger von dem Mann zu lassen: ein verarmter Spieler, Trinker, der hinter allen Röcken her ist, einer, der nur scharf auf ihr Erbe sei. Die Mutter des Trios stammt ursprünglich nicht aus der gehobenen Gesellschaft und hat deshalb – so die Großmutter – die Töchter nicht standesgemäß genug erzogen. Die Oma ist durch und durch Lady, versucht, dies den Enkelinnen anzutrainieren.


«‹Es ist alles schrecklich›, bekräftigte er erzürnt, ‹Armut, Verbrechen, Einsamkeit, Schmutz, chronische Krankheiten, Trunksucht, Prostitution, Bettelei! Sie stehlen, fälschen Geld und Dokumente, lebenn von Betrug und Prostitution. Nur vor Mord schrecken sie zurück, es sei denn, es bleibt ihnen nichts anderes übrig. Und sie verlassen normalerweise ihre eigene Welt nur, wenn es u ihrem Vorteil ist. Aber es bringt keine Vorteile, drei hilflose Mädchen in der Cater Street zu erwürgen und sie dann nicht einmal zu berauben.›»


Der Vater ist empört, als Pitt unangemeldet sein Haus betritt, weigert sich, ihn vorsprechen zu lassen. Ein unerhörtes Verhalten seitens eines Mannes der Unterschicht, einem Gentleman zu nahe zu treten. Wenn er Lust habe, mit ihm zu sprechen, wird er sich melden – oder nicht. Und überhaupt, ein Gentleman kann niemals ein Mörder sein! Pitt habe in kriminellen Kreisen nach dem Täter zu suchen. Doch Pitt lässt sich nicht abschütteln, erklärt dem Gentleman, dass die Polizei rede, mit wem sie will und wann sie will ... Charlotte ist beeindruckt. Und sie lässt sich von ihm erklären, dass Kriminelle stehlen, rauben, um ihren Unterhalt zu bestreiten; er erklärt das System, wie bereits kleine Kinder dazu ausgebildet werden. Ein Frauenmörder, der die Opfer nicht einmal ausraubt, gibt für diese Kreise keinen Sinn. Es muss sich um eine Person handeln, die psychisch gestört ist – und die kann in allen Gesellschaftsschichten zu finden sein. Die Geschichte um die Schwestern ist letztendlich eher dem Gesellschaftsroman zuzuordnen, als einem Krimi. Die Geschehnisse dümpeln dahin, der Krimileser wird gähnend irgendwann das Buch beiseitelegen. Wer sich für die historische Zeit interessiert, Storys wie «Downton Abbey» liebt, dem wird der Roman gefallen.



Anne Perry wurde 1938 als Juliet Marion Hulme in London geboren. Ihre frühesten Kindheitserinnerungen stehen in Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg, der ständig drohenden Gefahr und den lauten Geräuschen. Den Großteil ihrer Jugend verbrachte Perry dagegen in Neuseeland und auf den Bahamas, da sie mit sechs Jahren an Tuberkulose erkrankte und das warme Klima ihr zu besserer Gesundheit verhalf. Als Jugendliche musste sie für mehrere Jahre wegen Mordes ins Gefängnis - Perrys Geschichte wurde 1994 sogar von Peter Jackson verfilmt. Nach ihrer Entlassung 1959 kehrte Perry nach England zurück. Dort schlug sie sich mit verschiedenen Jobs durch, während sie nebenbei mit dem Schreiben begann. Nach vielen Absagen veröffentlichte sie 1979 ihren ersten Roman, „Der Würger von der Cater Street“. Ihre Kriminalgeschichten, für die sie bereits mit dem Edgar Allan Poe Award und dem Agatha Award ausgezeichnet wurde, spielen zumeist im viktorianischen England. Anne Perry lebt und arbeitet heute in einem kleinen Dorf in Schottland.


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Cover des Buches Todesurteil im Old Bailey (ISBN: 9783453423008)
S

Rezension zu "Todesurteil im Old Bailey" von Anne Perry

Gelungener Auftakt
Simone_081vor 6 Monaten

Gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe um den jungen Anwalt Daniel Pitt.
Mir hat der Krimi gut gefallen; die Charaktere sind sympathisch und die Story einigermaßen originell.
Dennoch weist die Geschichte einige Längen auf; einiges wiederholt sich doch sehr oft.

Insgesamt aber durchaus empfehlenswert für Leser*innen historischer Kriminalromane.

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Im September und im Dezember werden weitere Bände erscheinen, sodass für alle bibliophilen Krimifans gleich für Nachschub gesorgt ist!

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