Rezension zu "Ich bin da noch mal hin" von Anne Butterfield
Nachdem ich "Ich bin dann mal weg" von Hape Kerkeling geliebt habe, wollte ich nun gerne Anne dabei begleiten, wie sie den Weg zum zweiten Mal in Angriff nimmt.
Anne bricht mit dem Fahrrad auf. Das fand ich sehr interessant, da ich bisher nur von Pilgern zu Fuß auf dem St. Jakobsweg gelesen hatte und es einen noch mal vor ganz andere Herausforderungen stellt, wenn man das Fahrrad dabei hat.
Anne ist nicht nur Pilgerin, sondern auch fußballbegeistert und im Jahr 2010, als sie zum zweiten Mal den St. Jakobsweg entlangwandert, ist Fußballweltmeisterschaft. Ich fand es faszinierend, wie sie das Pilgern und die WM unter einen Hut bringt. Es gibt viele Szenen, die sich mit Fußball beschäftigen. Das war für mich sehr toll, weil ich Fußball ebenso mag wie Anne.
Für Anne gibt es auf dem Weg Höhen und Tiefen und da sie immer mal an sich selbst zweifelt, bekommt sie motivierende SMS von Hape Kerkeling, mit dem sie eine Freundschaft verbindet. Diese SMS zu lesen, hat mir ebenso gut gefallen.
Das Einzige, was mich etwas enttäuscht hat, ist, dass ich mir Anne humorvoller vorgestellt hatte, weil sie so in "Ich bin dann mal weg" dargestellt wird. Allerdings ist mir nach näherer Überlegung klar geworden, dass genau dieser fehlende Humor das Buch so authentisch macht. Denn die Höhen und Tiefen, die Anne erlebt, werden dem Leser nahe gebracht. Ständige Witze o. ä. hätten der Geschichte meiner Meinung nach ihre Authentizität genommen. Trotzdem hätte ich mir ein bisschen mehr durchblitzenden Humor an der einen oder anderen Stelle schon gewünscht.