Rezension zu "Wie der Vater, so der Sohn" von Anna Grue
Aus welchem Grund auch immer, habe ich beim Lesen der Reihe rund um den Privatermittler Dan Sommerdahl eine schöpferische Pause eingelegt. Nun, muss ich feststellen, dass dieser 7. Band nicht an seine Vorgänger anschließen kann. Oder hat sich meine Vorliebe geändert?
Worum geht’s also?
Als im eher beschaulichen Christianssund die Leiche eines Rennradfahrers gefunden wird, deutet zunächst alles auf einen verhängnisvollen tragischen Sturz hin. Doch ein paar Wochen später gibt es den nächsten Toten - den besten Freund des Rennradfahrers. An Zufall mag niemand glauben. Der sonst an komplizierten Kriminalfällen interessierte Dan Sommerdahl hat andere Probleme zu lösen. Seit Jahren schon will er das Geheimnis um seinen unbekannten Vater lösen, von dem er nicht einmal den Namen kennt. Ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen, selbst wenn man den Polizeiapparat mehr oder weniger legal für diese Suche benutzt.
Meine Meinung:
Die Idee, den längst erwachsenen Sommerdahl nach seinem unbekannten Erzeuger suchen zu lassen, hat mir ganz gut gefallen. Das Wiedersehen alter Bekannter ist auch nett.
Doch das war’s dann auch schon. Sommerdahl, schon immer ein wenig depressiv, versinkt im Selbstmitleid und vergrämt auch noch potenzielle Kunden. Nun dreht sich die Abwärtsspirale schneller, denn ohne Kunden keine Einnahmen und zur Depression kommen handfeste wirtschaftliche Probleme. Selbst sein Freund Kommissar Torp geht nun auf Distanz. Aber, das kann natürlich auch daran liegen, dass Marianne, Dans Ex-Frau nun bei ihm lebt.
Früher habe ich Anna Grues Krimis gerne gelesen, weil sie sich von den sonst üblichen düsteren Skandinavien-Krimis mit kaputten Ermittlern (egal ob Privatschnüffler oder echte Polizisten) abgehoben haben. Doch nun dümpelt dieser Krimi in einem ähnlichen Fahrwasser dahin. Das finde ich total schade.
Die Morde werden übrigens auch aufgeklärt, was aber ob Sommerdahls Seelenlebens gänzlich in den Hintergrund tritt.
Fazit:
Leider hat mich dieser Fall so gar nicht gepackt. Es reicht gerade einmal für knappe 3 Sterne.