Zum Inhalt:
Moniga hat in ihrem bisherigen Leben ihren Vater nie kennengelernt und ihn auch nicht wirklich gebraucht. Doch seit dem Tod ihrer Mutter fragt sie sich immer öfter, wer es sein könnte und wie er so ist. Dank Oma Klara, die sich noch an einen Italienurlaub erinnern kann, den sie mit ihrer Tochter genau neun Monate vor Monigas Geburt gemacht hat, machen sich die Frauen auf eine Reise an den Gardasee, um dort Monigas Vater zu suchen. Und ganz nebenbei läuft ihnen auch noch die Liebe über den Weg...
Meine Meinung:
Gerade jetzt zu dieser Jahreszeit passt ein Roman über eine Italienreise einfach perfekt. Gerade für die Daheimgebliebenen, denn auch mit diesem Buch können sie auf die Schnelle nach Italien an den Gardasee reisen.
Moniga, die Haupt-Protagonistin, ist auf der Suche nach ihrem Vater. Dank eines Hinweises von Oma Klara verdichten sich die Hinweise, dass Moniga wohl während eines Urlaubs vor 30 Jahren am Gardasee gezeugt wurde. Kurzerhand schnappt sich Moniga Oma Klara und die beide reisen nach Italien.
Mir persönlich gefällt am besten Oma Klara. Sie ist taff und hat es faustdick hinter den Ohren. Und es ist mehr als unterhaltsam, wenn sie mit so neumodischen Dingen wie einem Selfie nichts anfangen kann. Hier konnte mich der Autor wirklich unterhalten. Leider konnte mich Moniga, um die es ja hauptsächlich in dem Buch geht, nicht ganz so begeistern. Sie war mir jetzt nicht unsympathisch, ich fand sie eher ein wenig blass. Hier hat mir irgendwie der Tiefgang gefehlt.
In dem Buch haben die Charaktere einige Orte rund um den Gardasee bereist und normalerweise will man als Leser das Gefühl vermittelt bekommen, dass man bei dieser Reise dabei ist. Das war hier leider nicht der Fall. Irgendwie hat mir die Begeisterung bei der Beschreibung der Ortschaften gefehlt. Es war mir persönlich zu nüchtern, so dass die Faszination für die Orte und die Landschaft bei mir nicht angekommen ist. Was natürlich auch ein wenig am Schreibstil liegen könnte. Der war für meinen Geschmack relativ einfach gehalten, was man aber bei einem solchen Buch auch irgendwie erwartet, denn bei einer Urlaubslektüre will man unterhalten werden und keine schwere Kost lesen. Trotzdem war es mir manchmal zu anspruchslos. Ein bisschen mehr Tiefgang hätte ich mir schon gewünscht. Die Charaktere waren in der Regel immer gut drauf und wenn mal ein Gewitter aufgezogen ist, wurde es schnell bereinigt. Da hat es sich der Autor doch recht einfach gemacht. Gerade bei Moniga hatte ich mir auch mal nachdenkliche Momente gewünscht, weil sie ja eigentlich auf der Suche nach ihrem Vater ist und nicht auf einem normalen Urlaubstrip.
In der zweiten Hälfte des Buches ist mir auch aufgefallen, dass der Autor ziemlich oft den Begriff "saugut" benutzt hat. Gegen den Begriff selbst habe ich auch nichts, aber wenn er andauernd kommt, nervt es schon ein wenig. Da hätte der Autor wirklich ein wenig kreativer sein können und mal ein anderes Wort wählen können.
Über das Thema "ziemlich viele Zufälle" will ich mich gar nicht groß auslassen, da das der Autor bereits am Ende des Buches selber macht. Natürlich kommt es immer wieder mal vor, dass in einem Buch etwas zufällig passiert, was ja auch nicht verkehrt ist. Jedoch häufen sich hier die Zufälle doch sehr verdächtig, was dem Autor anscheinend auch aufgefallen ist. Natürlich kann man argumentieren, dass es ein Buch ist und nicht das wahre Leben. Aber einem Buch schadet es auch nicht, wenn es ein wenig realistisch ist.
Mein Fazit:
Wer auf der Suche nach einer leichten Urlaubslektüre ist, wird hier fündig. Für Freunde der "gehobenen Literatur" ist dieses Buch eher nichts.