Andrea Hejlskov
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Wir hier draußen
Neue Rezensionen zu Andrea Hejlskov
Vom sich ausprobieren.
Eine fünfköpfige dänische Familie zieht in den Wald. In einen schwedischen Wald. Das Unternehmen wird dadurch möglich, dass ein Grundstücksbesitzer das entsprechende Gelände dafür zur Verfügung stellt und „der Kapitän“, eine Zufallsbekanntschaft, tatkräftige Unterstützung liefert.
Natürlich ist das Waldleben auf der einen Seite so romantisch und anders wie es sich die Familie in ihren Aussteigerträumen vorstellte und andererseits wieder sehr unromantisch und spannungsgeladen.
Worum es bei den zahlreichen Beziehungskonflikten ging, die alsbald auftreten, habe ich bei aller Liebe nicht immer begreifen können. Der Kapitän sagt zum Beispiel einmal, die Kinder sollten mehr mit anpacken. So what? Warum ist das jetzt so schlimm? Ganz allgemein scheint die Familie, beziehungsweise die Erwachsenen in der Familie, Probleme damit zu haben, sich abzugrenzen und deutlich zu machen, was sie wollen und was nicht, was sie von anderen erwarten und was sie auf keinen Fall zulassen wollen. Nun ja, um zu lernen, sich rechtzeitig zu artikulieren, dafür muss man nicht in den Wald ziehen. Die Experimentteilnehmer, besonders die Autorin spielen immer wieder einmal mit ihrer Gesundheit. Warum geht sie nicht zum Arzt, wenn sie sich drei Tage lang auf dem Bett vor Schmerzen krümmt? Das ist doch nicht normal! Aber man wartet ab, so dass später nur noch eine größere Operation Abhilfe schafft.
Andrea Hejlskov erzählt in authentischer Weise und im Großen und Ganzen spannend und eloquent von dem großen Familienabenteuer. Dabei fließt Gesellschaftskritisches ein, aber die Familie richtet im Wald genau so viel Schaden an wie wenn sie in der Zivilisation geblieben wäre, wenn nicht mehr. Allmählich kommen sie jedoch zu praktikablen Lösungen, aber das (hat ge) dauert!
Fazit: Spannender, aber auch irritierender Aussteigerbericht.
Kategorie: gute Unterhaltung
Mairischverlag, 2017
Rezension zu "Wir hier draußen" von Andrea Hejlskov
Das Buch war für mich ein klassischer Coverkauf. Ein rotes skandinavisches Häuschen inmitten eines Waldes. So kann man mich locken. Ich werde irgendwie magisch von Skandinavien angezogen, obwohl ich noch in keines der Länder war. Vielleicht eines der Länder in denen ich in meinen vorherigen Leben gelebt habe? Man weiß es nicht.. Das Buch hat mich auf jeden Fall direkt angelacht und musste gekauft werden.
Ich versprach mir eine schöne Geschichte für das abendliche Lesen vor dem Einschlafen und ich wurde nicht enttäuscht...
Die Story:
Andrea Hejlskov und ihr Mann fühlen sich von der Arbeit erdrückt. Auch die Kinder verbringen mehr Zeit mit dem Computer als mit ihnen. Das Familienleben leidet. Um dies grundlegend zu ändern, beschließen sie Abstand von der Gesellschaft und deren Regeln und Zwängen zu erhalten. Wie kann das besser funktionieren als in den Wald zu ziehen? Das Angebot einer Holzhütte wird angenommen und der Traum wird in die Realität umgesetzt. Oder entwickelt sich doch zum Albtraum?Die Personen:
Mittelpunkt der Geschichte bilden Andrea, ihr Mann Jeppe und deren Kinder Sigur, Silas, Sebastian und Viktoria. Während der Aufbauphase des Hauses treffen sie auf den Kapitän, mit dem sie den ein oder anderen Konflikt durchstehen müssen.Meine Meinung:
Die Autorin Andrea Hejlskov erzählt ihre Geschichte vom Umzug in den Wald ehrlich und authentisch. Der Leser erfährt, dass die Familie besonders vor der Gesellschaft und deren Zwängen fliehen möchte. Sie träumen von einem Leben in der Isolation, aber in Gemeinschaft. Die Herstellung und Produktion der eigenen Lebensmittel ist ebenfalls ein entscheidender Grund den Traum umzusetzen. Aber dass dieser Lebensstil nicht nur Gutes bereit hält wird der Familie schnell bewusst. Die Rückkehr in die Gesellschaft bei Einkäufen wird zum Albtraum und die Selbstversorgung stellt auch einige Probleme dar. Meiner Meinung nach ist die Erzählung wunderbar für zwischendurch und verdeutlicht uns, wie wir in unserem Alltag kaum noch auf das Miteinander achten und uns von Medien und Konsum ablenken und "zumüllen" lassen.Gespräche aus der Community
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