Alice Zeniter

 4,4 Sterne bei 19 Bewertungen
Autorin von Die Kunst zu verlieren, Kurz vor dem Vergessen und weiteren Büchern.

Lebenslauf von Alice Zeniter

Ein heller Stern am französischen Literaturhimmel: Bereits zu Schulzeiten schrieb die Autorin Alice Zeniter ihren ersten Roman. 1986 in Alençon (Normandie) als Tochter eines Algeriers und einer Französin geboren, wuchs sie zunächst in dem Dorf Champfleur auf, kehrte später aber mit der Familie nach Alençon zurück. Mit dem Schulabschluss in der Tasche zog sie nach Paris, um dort an der École normale supérieure zu studieren und später an der Universität Paris III in Theaterwissenschaften zu promovieren. Sie verbrachte einige Jahre in Budapest, wo sie als Lehrerin und Dramaturgin arbeitete. Mit ihrem fünften Roman „L‘Art de perdre“ (2017; dt.: „Die Kunst zu verlieren“, 2018) begeisterte sie erstmals auch eine internationale Leserschaft für sich. Darin beleuchtet sie das Schicksal einer algerischstämmigen Familie in Frankreich über mehrere Generationen hinweg und deren Verstrickungen mit der Vergangenheit. Der Roman kam in die Endauswahl für den Prix Goncourt und wurde unter anderem mit dem Literaturpreis der Tageszeitung Le Monde und dem Prix Goncourt des lycéens geehrt. In Frankreich hat Alice Zeniter bereits mehrere und viel beachtete Romane veröffentlicht, die zum Teil in Ungarn spielen und ihre dort gesammelten Erfahrungen verarbeiten. Aktuell lebt die Autorin wieder in Paris.

Alle Bücher von Alice Zeniter

Cover des Buches Die Kunst zu verlieren (ISBN: 9783827013736)

Die Kunst zu verlieren

 (15)
Erschienen am 01.02.2019
Cover des Buches Kurz vor dem Vergessen (ISBN: 9783827013828)

Kurz vor dem Vergessen

 (3)
Erschienen am 01.09.2021
Cover des Buches Die Kunst zu verlieren (ISBN: 9783492315043)

Die Kunst zu verlieren

 (0)
Erschienen am 01.04.2021
Cover des Buches Ich bin eine Frau ohne Geschichte (ISBN: 9783949671029)

Ich bin eine Frau ohne Geschichte

 (0)
Erschienen am 23.05.2022
Cover des Buches Machtspiele (ISBN: 9783827014368)

Machtspiele

 (0)
Erscheint am 28.09.2023
Cover des Buches Sombre dimanche (ISBN: 9782253020370)

Sombre dimanche

 (0)
Erschienen am 07.02.2015

Neue Rezensionen zu Alice Zeniter

Cover des Buches Kurz vor dem Vergessen (ISBN: 9783827013828)
Booklove91s avatar

Rezension zu "Kurz vor dem Vergessen" von Alice Zeniter

Franck und Emilie
Booklove91vor einem Jahr

Meine Meinung und Inhalt

Ein Buch über Ehrgeiz und Leidenschaft, das seh authentisch und leicht geschrieben wurde. Der Schreibstil hat mir wirklich gut gefallen und die Charaktere Franck und Emilie sind gut beschrieben worden. Manche Passagen sind erzählerisch breit beschrieben und Nebensächliches behindert den Fortgang des Geschehens und die meistens sehr kurzen Kapitel kommen mit allzu gewichtigen Titeln daher. 

Mich hat das Buch gut unterhalten und ich kann es empfehlen.


Franck liebt Emilie – aber liebt Emilie ihre Arbeit mehr als ihn? Das fragt er sich, als er sie nach endloser Trennung auf der verlassenen Hebriden-Insel Mirhalay besucht. Dort war die Doktorandin für ein mehrmonatiges Aufenthaltsstipendium. Und nun, wo er endlich da ist, hat sie kaum Zeit für ihn, denn als krönenden Abschluss muss sie eine Tagung organisieren und leiten. Es geht dabei um Galwin Donnell, der seine weltberühmten Kriminalromane hier auf Mirhalay schrieb - bis er eines Tages spurlos verschwand. Bald wimmelt die sonst so einsame Insel vor Professoren und Lektorinnen, Studentinnen und verkannten Dichtern. Franck allerdings ist Krankenpfleger und unter all den Geistesgrößen fühlt er sich nicht besonders wohl. Also sucht er, sehr zu Emilies Missfallen, die Gesellschaft von Jock, dem schweigsamen, ein wenig skurrilen Wächter der Insel... Ein wunderbares literarisches Vexierspiel.


Bereits zu Schulzeiten schrieb die Autorin Alice Zeniter ihren ersten Roman. 1986 in Alençon (Normandie) als Tochter eines Algeriers und einer Französin geboren, wuchs sie zunächst in dem Dorf Champfleur auf, kehrte später aber mit der Familie nach Alençon zurück. Mit dem Schulabschluss in der Tasche zog sie nach Paris, um dort an der École normale supérieure zu studieren und später an der Universität Paris III in Theaterwissenschaften zu promovieren. Sie verbrachte einige Jahre in Budapest, wo sie als Lehrerin und Dramaturgin arbeitete. Mit ihrem fünften Roman „L‘Art de perdre“ (2017; dt.: „Die Kunst zu verlieren“, 2018) begeisterte sie erstmals auch eine internationale Leserschaft für sich. Darin beleuchtet sie das Schicksal einer algerischstämmigen Familie in Frankreich über mehrere Generationen hinweg und deren Verstrickungen mit der Vergangenheit. Der Roman kam in die Endauswahl für den Prix Goncourt und wurde unter anderem mit dem Literaturpreis der Tageszeitung Le Monde und dem Prix Goncourt des lycéens geehrt. In Frankreich hat Alice Zeniter bereits mehrere und viel beachtete Romane veröffentlicht, die zum Teil in Ungarn spielen und ihre dort gesammelten Erfahrungen verarbeiten. Aktuell lebt die Autorin wieder in Paris.


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Cover des Buches Kurz vor dem Vergessen (ISBN: 9783827013828)
yellowdogs avatar

Rezension zu "Kurz vor dem Vergessen" von Alice Zeniter

Geheimnis auf der Hebrideninsel
yellowdogvor 2 Jahren

2 Jahre nach dem Erfolgsroman Die Kunst zu verlieren ist jetzt ein älterer Roman von Alice Zeniter erschienen, der ganz anders konzipiert ist, aber auch ein hohes Niveau hat. Originaltitel ist Juste avant l'oubli, Übersetzerin des Romans ist Yvonne Eglinger.

Das Buch behandelt das Verschwinden eines Schriftstellers und der schwierigen Beziehung eines ungleichen Paares.

Franck ist Krankenpfleger und er ist an einem Zeitpunkt im Leben, in dem er einen Kinderwunsch hat. Seine Freundin Emilie hingegen will ihre Doktorarbeit über einen verschollenen Kriminalschriftsteller machen und befindet sich auf einer Insel namens Mirhalay. Hier hat der Autor Galwin Donnell gelebt und sein Werk erreichte Kultstatus.

Diese Insel ist vermutlich fiktiv, kann aber anderen Hebrideninseln entsprechen.

Es ist auf jeden Fall ein faszinierender Schauplatz und Alice Zeniter nutzt das für bemerkenswerte Beschreibungen.


Beeindruckt hat mich auch, wie Alice Zeniter mit Galvin Donnell einen fiktiven Schriftsteller und sein ganzes Werk so glaubhaft erschafft.


Der Roman funktioniert stilistisch und von den Ideen, aber besonders in der Darstellung einer Beziehung in der Krise.

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Cover des Buches Die Kunst zu verlieren (ISBN: 9783827013736)
renees avatar

Rezension zu "Die Kunst zu verlieren" von Alice Zeniter

Wurzeln
reneevor 3 Jahren

"Die Kunst zu verlieren" habe ich in einem Lese-Marathon beendet und ich habe ein wirklich wunderbares Buch gelesen. Ein weiterer Anwärter für renee`s Best 2020. Ein Blick nach Algerien und ein Blick auf seine Kolonialmacht Frankreich, ein Blick auf den algerischen Unabhängigkeitskrieg und ein Blick auf die Harkis (Algerier, die für Frankreich in den beiden Weltkriegen gekämpft haben) und ihr Schicksal und ebenso ein Blick auf das Schicksal ihrer Nachkommen und gleichzeitig auch viele erhellende Worte über daraus resultierendes Geschehen in Frankreich. Genauso ist dieses Buch ein Blick auf die Kabylen und deren Arabisierung. Und ebenso ist dieses Buch eine interessante Familiengeschichte mit einer interessanten Sprache und ich kann nur begeistert rufen: LESEN!!! Denn wer mich und meine Art Rezensionen zu schreiben kennt, wird wissen: dieses Buch habe ich geliebt!




Es gibt in diesem Roman drei Hauptpersonen einer Familie, die alle ihre Geschichte erzählen. Da haben wir einmal Ali, ein Bauer aus der Kabylei, ein berberisches Gebiet im arabischen Nordalgerien. Die Berber sind eine Urbevölkerung in Nordafrika, die durch eingewanderte arabische Stämme seit dem 11. Jahrhundert langsam und teilweise auch radikal arabisiert wurden. Trotzdem haben sich in Rückzugsgebieten überall in Nordafrika berberische Stämme behaupten können, wie zum Beispiel die Kabylen im algerischen Teil des Tellatlas Gebirges. Als nächstem Aggressor haben sich die Kabylen dann der Kolonialmacht Frankreich stellen müssen. Alis Schilderung des Lebens in der Kabylei handelt von der Stellung der Kabylen im arabischen Algerien und ebenso von der Stellung der algerischen Urbewohner (Araber und Berber) gegenüber den Franzosen. Beides sollte man zum besseren Verständnis des Buches wissen. Und ebenso geht es um die Harkis und ihre Familien. Die Harkis waren Hilfstruppen der französischen Armee, aus algerischen Einwohnern bestehend, wurden einerseits als Unterstützung der Kolonialmacht Frankreich in Algerien eingesetzt und waren andererseits Unterstützung der französischen Truppen in den beiden Weltkriegen, dazu wurde in Algerien die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. So kämpften für Frankreich im ersten Weltkrieg 90000 Algerier und im zweiten Weltkrieg 66000 Algerier, nur um einmal ein paar Zahlen zu hören und damit eine Dimension vermittelt zu bekommen. Und genau diese Algerier und ihre Familien wurden dann im Unabhängigkeitskrieg und auch danach von der FLN (Nationale Befreiungsfront) verfolgt. Auch Ali war so ein Harki und auch er, wie so viele andere Harkis, muss sich eine neue Heimat suchen und feststellen, dass er in der neuen Heimat Frankreich ebenso ungern gesehen ist, wie in seiner eigentlichen Heimat Algerien. Sein Sohn Hamid, noch in Algerien geboren, versucht in der neuen Heimat Fuß zu fassen, anzukommen, sich anzupassen, Franzose zu sein. Es bestehen zwischen Vater und Sohn Differenzen/ungesagte Dinge/Entfremdungen. Alles mündet schließlich in einer Verleugnung der Vergangenheit, die schließlich Naima, die Tochter Hamids herausfinden möchte und deshalb auch in die Kabylei reist. Eine aufgeklärte Einwohnerin Frankreichs reist in die Kabylei und ein weiteres Thema taucht auf, die Frauenrechte, die immer stärker werdenden Einschränkungen, denen Frauen unterworfen werden. Einschränkungen, die von reaktionären Kräften eingesetzt werden. Denn diese Einschränkungen haben nicht mit dem Islam etwas zu tun, sondern mit dessen Auslegung. In der völkerkundlichen Literatur sind immer wieder recht fortschrittliche Frauen in arabischen und berberischen Stämmen zu bewundern. Gerade bei den arabischen Beduinen ist dies öfters der Fall, repräsentieren sie ja auch eine sehr alte arabische Kultur.




Alles in allem ist "Die Kunst zu verlieren" ein recht informatives und thematisch sehr reiches Buch, welches trotzdem nicht überladen daherkommt und dazu noch sehr interessante Charaktere und eine wunderbare Sprache aufweist, dies alles erklärt auch in meinen Augen die mehrfache Auszeichnung dieses wundervollen Romans. 

Kommentare: 1
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