Rezension zu "Das Drama des begabten Kindes und die Suche nach dem wahren Selbst" von Alice Miller
Wie fange ich am besten an?
Hmm
Ich finde es sehr Gut das am Anfang klar gemacht wird, das eine Narzisstische Persöhnlichkeitsstörung nicht verurteilt werden sollte, sondern das man das Drama dahinter verstehen sollte.
Immer wieder sehe ich in unserer gesellschafft das etwas das man nicht versteht, hart verurteilt wird.
Da viele unter dieser Störung leiden und es nicht verstehen, verfallen sie in Hass und Verurteilung was ja auch verständlich ist da man sich schutzlos ausgeliefert fühlt.
Dieses Buch bietet denen die bereit sind, die Möglichkeit zu Verständnis, Mitgefühl und Liebe, was ja eher zur Lösung der Probleme beiträgt als mit weiterer Verachtung alles nur schlimmer zu machen.
Zudem kann jemand der unter dieser Störung leidet sich selbst etwas näher kommen und sich selbst besser verstehen.
Mir ist, nach dem ich das Buch gelesen habe aufgefallen das es kaum oder nur sehr wenige gibt die nicht unter einigen der Aspekte die in diesem Buch beschrieben werden leiden. Dennoch wird mit dem Finger oft auf die anderen gezeigt, Angst ist vorherrschend. Angst vor sich selbst und vor den anderen.
Doch wer bereit ist zu Selbstehrlichkeit dem wird dieses Buch so manche Dunkle Ecke erhellen.
Es gibt viele Fabeln und Beispiel mit dem einem sehr gut das Drama begreiflich gemacht wird und sie sind sehr hilfreich.
Allerdings muss ich sagen das es in diesem Buch nicht wirklich richtig funktionierende Lösungsansätze gibt die zur Heilung führen.
Ich empfehle denen die dieses Buch lesen auch das Buch „Das Wahre Drama des Begabten Kindes“ zu lesen. Denn die Tochter von Alice Miller hat nach allen Bemühungen dann doch auch die Dämonen Ihrer Mutter bekommen.
Man kann mit diesem Buch tatsächlich sich selbst etwas näher kommen, In Erkenntnis und Verständnis Wachsen, aber wirklich Gesund wird man nicht.
Es ist trotzdem ein unverzichtbares Buch
Es ist ersreckend was Liebesmangel anrichtet!
Ich empfehle hier an dieser Stelle Das Buch „Das Kind in die muss Heimat finden“ von Stefanie Stahl hier werden in meinen Augen wirklich helfende Techniken und Methoden gezeigt, mit denen man Arbeiten kann und die einem weiter helfen auch wenn Ich Persönlich auch an diesem Buch mit einigen Dingen nicht einverstanden bin aber das folgt in der Rezension zu dem Buch.
Ich möchte noch etwas hinzufügen, Den Anfang aus Demian von Herman Hesse:
Um meine Geschichte zu erzählen, muß ich weit vorn anfangen. Ich müßte, wäre es mir möglich, noch viel weiter zurück gehen, bis in die allerersten Jahre meiner Kindheit und noch über sie hinaus in die Ferne meiner Herkunft zurück.
Die Dichter, wenn sie Romane schreiben, pflegen so zu tun, als seien sie Gott und könnten irgendeine Menschengeschichte ganz und gar überblicken und begreifen und sie so darstellen, wie wenn Gott sie sich selber erzählte, ohne alle Schleier, überall wesentlich. Das kann ich nicht, so wenig wie die Dichter es können. Meine Geschichte aber ist mir wichtiger als irgendeinem Dichter die seinige; denn sie ist meine eigene, und sie ist die Geschichte eines Menschen — nicht eines erfundenen, eines möglichen, eines idealen oder sonstwie nicht vorhandenen, sondern eines wirklichen, einmaligen, lebenden Menschen. Was das ist, ein wirklicher lebender Mensch, das weiß man heute allerdings weniger als jemals, und man schießt denn auch die Menschen, deren jeder ein kostbarer, einmaliger Versuch der Natur ist, zu Mengen tot. Wären wir nicht noch mehr als einmalige Menschen, könnte man jeden von uns wirklich mit einer Flintenkugel ganz und gar aus der Welt schaffen, so hätte es keinen Sinn mehr, Geschichten zu erzählen. Jeder Mensch aber ist nicht nur er selber, er ist auch der einmalige, ganz besondere, in jedem Fall wichtige und merkwürdige Punkt, wo die Erscheinungen der Welt sich kreuzen, nur einmal so und nie wieder. Darum ist jedes Menschen Geschichte wichtig, ewig, göttlich, darum ist jeder Mensch, solange er irgend lebt und den Willen der Natur erfüllt, wunderbar und jeder Aufmerksamkeit würdig. In jedem ist der Geist Gestalt geworden, in jedem leidet die Kreatur, in jedem wird ein Erlöser gekreuzigt.
Wenige wissen heute, was der Mensch ist. Viele fühlen es, und sterben darum leichter, wie ich leichter sterben werde, wenn ich diese Geschichte fertiggeschrieben habe.
Einen Wissenden darf ich mich nicht nennen. Ich war ein Suchender und bin es noch, aber ich suche nicht mehr auf den Sternen und in den Büchern, ich beginne die Lehren zu hören, die mein Blut in mir rauscht. Meine Geschichte ist nicht angenehm, sie ist nicht süß und harmonisch wie die erfundenen Geschichten, sie schmeckt nach Unsinn und Verwirrung, nach Wahnsinn und Traum wie das Leben aller Menschen, die sich nicht mehr belügen wollen.
Das Leben jedes Menschen ist ein Weg zu sich selber hin, der Versuch eines Weges, die Andeutung eines Pfades. Kein Mensch ist jemals ganz und gar er selbst gewesen; jeder strebt dennoch, es zu werden, einer dumpf, einer lichter, jeder wie er kann. Jeder trägt Reste von seiner Geburt, Schleim und Eischalen einer Urwelt, bis zum Ende mit sich hin. Mancher wird niemals Mensch, bleibt Frosch, bleibt Eidechse, bleibt Ameise. Mancher ist oben Mensch und unten Fisch. Aber jeder ist ein Wurf der Natur nach dem Menschen hin. Uns allen sind die Herkünfte gemeinsam, die Mütter, wir alle kommen aus demselben Schlunde; aber jeder strebt, ein Versuch und Wurf aus den Tiefen, seinem eigenen Ziele zu. Wir können einander verstehen; aber deuten kann jeder nur sich selbst.