Rezension zu "Wir fliegen, wenn wir fallen" von Ava Reed
Das Leben jeden Tag leben, nichts aufschieben und auch die kleinen unscheinbaren Dinge genießen, das sollten wir alle mehr beherzigen. Wir wissen nie, wann es vorbei ist. Manche erstellen sich eine sogenannte Bucket-List, mit Dingen die man getan haben und Orte, die manbesucht haben muss. So auch Phil, nur leider kam er nicht mehr dazu. So schickt er post mortem stellvertretend Yara und Noel los. Am Anfang der Reise sind sie zwei Fremde mit Gepäck, die sich nicht mal richtig leiden können.
Für Yara und Noel stehen gar nicht die Punkte der Liste im Vordergrund, sondern dass sie wieder Vertrauen fassen und Freude am Leben finden. Ein wundervolles Geschenk, das Phil ihnen hinterlassen hat.
Die Schreibweise hat es mir leichtgemacht, das Buch an einem Stück zu verschlingen. Den einzelnen Stationen (für Yara und Noel muss es ebenso hektisch gewesen sein: in knapp drei Wochen um den halben Erdball. Sportlich!) und auch der Entwicklung der Charaktere wurde nicht viel Zeit gewidmet. Für mich aber dennoch ein rundum gelungenes Lesevergnügen.
Besonders gut gefallen hat mir der originelle Epilog. Hier wird ohne viel Worte festgehalten, an welchem Punkt ihrer Beziehung Yara und Noel am Ende gerade stehen.
Einen halben Punkt würde ich abziehen, weil für mich die Entwicklung der beiden Protagonisten inklusive ihrer Gefühle nicht immer greifbar war. Und für den unverzeihlichen Logikfehler: Im Sommer kann man keine Polarlichter sehen. Dazu braucht es absolute Dunkelheit und im Juli scheint nördlich des Polarkreises 24 Stunden die Mitternachtssonne (Klugscheißermodus aus 😉)