Rezension zu "Der Kalte Krieg" von Alexander Emmerich
Nach meinen Erfahrungen als einer von denen, die während des kalten Krieges aufgewachsen sind, fehlt den heutigen Heranwachsenden jeglicher Einblick in diese Phase mit den teils offen ausgetragenen Konflikten zwischen West und Ost. Mit der haarscharf an der Zerstörung der ganzen Welt vorbei schrammenden Kuba-Krise im Jahr 1962, den zuvor stattgefundenen Korea-Krieg, Mauerbau in Berlin, Entkolonialisierung, Vietnam-Krieg und all den anderen Stellvertreter-Kriegen.
Der Autor beleuchtet den Kalten Krieg zwar sehr deutlich aus dem Blickwinkel der unter der Hegemonie der USA stehenden westlichen Welt. Aber er begründet auch die zum Teil durchaus verständlichen Reaktionen des 'Ostens' unter Führung der UdSSR.
Die Verlagerung, besser gesagt die Fortführung des Kalten Krieges auf sportlicher Ebene (Olympia-Boykotts mal von hüben, mal von drüben), die Auswirkungen des Kalten Krieges auf Kino-Reißer (in James Bond Filmen beispielsweise), Spionage und Gegenspionage, Fortführung des Ost-West-Konfliktes im 'Weltraum' (Laika, Juri Gagarin, Mondlandung der US-Amerikanischen Mission), die vermeintliche Notwendigkeit der gegenseitigen Hochrüstung beider Seiten - all das beschreibt Alexander Emmerich knapp, verständlich, nachvollziehbar.
Dass der Autor sehr viel aus rein westlicher Sicht schildert, das wurde oben erwähnt. Dennoch bilden die 166 Seiten eine solide Basis für das Verständnis der weltbewegenden Vorgänge in der Zeit zwischen dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Fall der Mauer.
Lesenswert.