Alem Grabovac

 4,5 Sterne bei 91 Bewertungen
Autor*in von Das achte Kind, Das achte Kind und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Alem Grabovac, 1974 in Würzburg geboren. Mutter Kroatin. Vater Bosnier. Er hat in München, London und Berlin Soziologie, Politologie und Psychologie studiert. Er lebt als freier Autor und Journalist in Berlin. Diverse Portraits, Reportagen, Kolumnen und Interviews erschienen unter anderem in DIE ZEIT, Welt, taz.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Alem Grabovac

Cover des Buches Das achte Kind (ISBN: 9783446272873)

Das achte Kind

 (86)
Erschienen am 25.07.2022
Cover des Buches Das achte Kind: Roman (ISBN: B08M5WDVMF)

Das achte Kind: Roman

 (2)
Erschienen am 25.01.2021
Cover des Buches Das achte Kind (ISBN: 9783957132178)

Das achte Kind

 (3)
Erschienen am 01.02.2021
Cover des Buches Das achte Kind (ISBN: 9783869093093)

Das achte Kind

 (0)
Erschienen am 28.07.2022

Neue Rezensionen zu Alem Grabovac

Cover des Buches Das achte Kind (ISBN: 9783446267961)
eulenmatzs avatar

Rezension zu "Das achte Kind" von Alem Grabovac

Interessant, aber kein Roman
eulenmatzvor 2 Jahren

MEINUNG:

Ich war auf der Suche nach Literatur, die im ehemaligen Jugoslawien spielt und bin dabei auf Das Achte Kindvon Alem Grabovac gestoßen. Hierbei handelt es sich um eine Autofiktion, d.h. er erzählt seine eigene Lebensgeschichte, aber es gibt auch fiktive Handlungsebenen.

Das Buch ist in drei Teile/ Bücher eingeteilt. Es gibt das Buch Smilja, Das Buch Alem und Das Buch Emir. In allen Bücher erfahren wir zu Teilen die Lebensgeschichte alle drei, die natürlich eng miteinander verwoben, den Alem ist das Kind von Smilja und Emir. Smilja, eine Kroatin und Emir, ein Bosniake lernen sich kennen, heiraten und bald kommt auch schon Alem auf die Welt. Smilja und Emir kommen nach Deutschland, wo Smilja als Gastarbeiterin in einer Schokoladenfabrik arbeitet. Emir hält sich mit fragwürdigen Jobs über Wasser und vertrink sein Geld lieber. Er muss schlussendlich von heute auf morgen fliehen und Smilja erfährt später, dass im berüchtigten Gefängnis Goli Otok landet. Allein kann Smilja nicht für Alem sorgen, ohne den Job zu verlieren. Alem wächst also als Pflegekind in einer deutschen Familie als achtes Kind auf, dennoch bleibt aber immer noch der regelmäßige Kontakt und Besuch zu Smilja bestehen.

Die Diskrepanz zwischen  der deutschen Pflegefamilie und den familiären Wurzeln ist ein großes Thema in dieses Geschichte bzw. in Alems Leben. Es ist deutlich zu spüren, dass Alems Leben bei seiner deutschen Familie für ihn die Basis ist. Hier wächst er seit frühester Kindheit auf und hier wird akzeptiert und geliebt wie der eigene Sohn. Er wächst mit sieben Geschwistern auf, wovon allerdings nur zwei bis drei mit ihm im Haus aufwachsen. Die anderen sind bereits ausgezogen. Seine Mutter und deren Freund, sein Stiefvater, sieht er allerdings auch regelmäßig, was von Anfang an so vereinbart war. Smilja fällt es sehr schwer, dass ihr Sohn nicht bei ihr aufwachsen konnte. Für Alem ist dieser Wechsel auch nicht einfach, denn zwischen den beiden Familien und Kulturen liegen einfach Welten. In dem Sommerferien besucht er mit seiner Mutter regelmäßig deren Familie, die in sehr einfach Verhältnissen in einem kroatischen Dorf in den Bergen lebt. Diesen Familienkonstrukt stellt Alem niemals in Frage, obwohl es schwer ist, vor allem mit seinem Stiefvater.

Alem Grabovac erzählt seine Lebensgeschichte sehr schonungslos und lässt auch emotional schwierige Themen nicht aus, dennoch empfand ich die Sprache und Entwicklung einer Handlung schwierig. Als eine Art Biographie funktioniert für mich das Buch, aber für einen Roman fehlte mir doch einiges. Mir fehlte auch schlichtweg die Emotionen und auch eine Reflexion mit dem Erlebten. Wie war das für Alem in dieser in dieser Art Familienkonstrukt groß zu werden? Am Ende erzählt er ganz kurz, wie seine Pflegeeltern gestorben sind als wäre es nur eine Randnotiz, wobei ich den Eindruck hatte, dass diese sehr geliebt hat, denn sie waren immer für ihn und er hat dort Liebe, Geborgenheit und Akzeptanz erfahren. Vor allem ist dies gerade deswegen wichtig, weil Robert, sein Stiefvater schlichtweg immer noch Anhänger des nationalsozialistischen Gedankenguts war und da im krassen Gegensatz zu den Erlebnissen seiner Großeltern steht, die unter den Nazis leiden mussten.

FAZIT:

Das achte Kindwar eine interessante Geschichte eines jungen Mannes, der in den Wirren des Untergangs von Jugoslawien und als Kind mit Migrationshintergrund in Deutschland der 1970 und 1980er groß geworden ist. Die Diskrepanz zwischen deutscher Pflegefamilie und der Verwurzelung in der Heimat wurde vor allem mit Hinblick auf die Vergangenheit (2. Weltkrieg) sehr deutlich, dennoch fehlte es mir schlichtweg an ein paar Emotionen und Reflexionen. Alem Grabovac erzählt schonungslos, aber es hatte für mich eher etwas von einem Bericht als von einem Roman.

 

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Cover des Buches Das achte Kind (ISBN: 9783446267961)
J

Rezension zu "Das achte Kind" von Alem Grabovac

Alems Leben
jsydo143vor 2 Jahren

"Das achte Kind" erzählt die Geschichte von Alem's Leben. Als Arbeiterkind mit einer Gastarbeiterin mit einem kriminellen Vater hatte er es nicht immer leicht und wuchs zum größten Teil bei einer deutschen Familie auf.

Er erzählt uns, ganz nüchtern betrachtet, von seinem (nicht immer einfachem) Leben. Man fierbert mit ihm mit und ich für meinen Teil bin überrascht, aber froh, dass er es trotz aller Höhen & Tiefen so ein positiver Mensch geworden ist (soweit man das anhand des Buchs beurteilen kann). Ich hatte als Leser das Gefühl, dass er eine gute Bindung zu den Bezugspersonen in seinem Leben hatte.

Im Großen und Ganzen ein wirklich tolles Buch, was gerade für mich, ein ganz anderes & neues Bild auf ausländische Gastarbeiter-Familien wirft und wie schwer diese es eigentlich haben. Auch wenn die Geschichte schon ein paar Jahre alt ist, ist es heute sicher nicht wesentlich leichter.

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Cover des Buches Das achte Kind (ISBN: 9783446267961)
J

Rezension zu "Das achte Kind" von Alem Grabovac

Spannende Lebensgeschichte
Jaq82vor 2 Jahren

In dem Buch "Das achte Kind" von Alem Grabovac geht es um den Autoren selbst. Er erzählt seine bewegende Geschichte des Aufwachsens.

Alem Grabovac wird in Deutschland als Sohn einer Kroatin und eines Bosniers geboren. Da seine Mutter als Gasarbeiterin viel arbeiten muss und sein Vater ein Kleinkrimineller war auf den kein Verlass war wurde er bereits nach 6 Wochen in eine Deutsche Pflegefamilie gegeben in der es schon 7 leibliche Kinder der Eltern gab und die noch weitere Kinder von Gastarbeitern hatten um die sie sich gekümmert haben. Alle gingen mit der Zeit, nur Alem bleib und wurde das achte Kind der Familie.
Seine Mutter Smilja holte ihn jedes 2te Wochenende zu sich bis sie nach Frankfurt ziehen musste. Durch die weiter Entfernung wurden die abstände etwas größer und als Sie einen neuen Mann kennen gelernt hat der ein Trinker war und dazu noch gewalttägig wollte Alem am liebsten nicht mehr hin, wenn er da war.

Alem Grabovac erzählt seine Geschichte von Geburt bis zum Erwachsenen auf eine schnörkellose, packende Art und Weise. Trotz aller umstände kommen keine Vorwürfe oder anklagen gegenüber seine Eltern ob leiblich oder pflege auf.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Wortwahl so emotional und liebevoll aber auch ernst und teilweise bedrückend.

Ich finde dieses Buch beeindruckend und spannend, aber ob ich es einfach so weiterempfehlen würde wie mach anderes ist schwer zu sagen. Es ist ein spezielles Buch das seine Leser finden muss.
Ich denke aber wenn das Thema der unterschiedlichen Kulturen und die damit verbundenen Welten reizt, dem kann dieses Buch interessieren. Ich hab es gern gelesen und finden den Weg von Alem sehr interessant.

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