Rezension zu "Goldkehlchen – Erinnerungen voller Lieder" von Adriana Popescu
Eine lose Fortsetzung zu "Goldene Zeiten im Gepäck". Es ist nicht notwendig die Geschichte zu kennen, um "Goldkehlchen" zu lesen oder besser zu verstehen. Ich empfehle es aber dennoch, denn sonst verpasst ihr ein wundervolles Buch.
Hier gibt es ein Wiedersehen mit der Schattigen Pinie. Antonia genannt Toni Waller übernimmt die Leitung des Chors - die Goldkehlchen. Da Studien belegen, wie hilfreich Musik für Demenzkranke sein kann, gibt es diesen Chor. Alle leiden an der selben Krankheit, aber in unterschiedlichen Stadien. Diese Menschen zu einer Einheit zu vereinen, um sogar einen Wettbewerb zu gewinnen, erscheint Toni eine unlösbare Aufgabe. Nach einigen Proben erkennt sie auch, wo sie ansetzen kann, um den Mitgliedern Freude zu bereiten und ihnen kostbare Erinnerungen zurückzuholen.
Mein Fazit:
Ich wusste, dass die Autorin ein Händchen hat für außergewöhnliche Figuren. Die "Goldkehlchen" sind genau das: außergewöhnlich! Jede Person hat ihre Vergangenheit, die ein wenig beleuchtet wird. Einige Erinnerungen werden hier erzählt, nicht die besonders wichtigen, sondern ganz speziell ausgewählte Erinnerungen in Zusammenhang mit den Personen, die sie jetzt im Seniorenheim noch begleiten. Es sind nämlich die, die hier auch im Mittelpunkt stehen. Die, die zurückbleiben. Die, die vergessen werden.
Eine sehr einfühlsame Geschichte mit humorvollen Höhepunkten, den traurigen Momenten und den Liedern aus der Vergangenheit, die so viele Emotionen hervorrufen und manchmal auch Augenblicke der Klarheit geben, die so wertvoll werden.
Ein Buch, das einige wichtige Themen anspricht, ohne den erhobenen Zeigefinger, ohne Schuldzuweisungen sondern mit Augenmerk auf den Moment, die Liebe, Freundschaft und das Akzeptieren.