Shiva und Marion werden in Äthopien geboren. Ihre Mutter ist Nonne und stirbt während der Geburt; während ihr Vater (ein Chirurg) Hals über Kopf verschwindet.
Shiva und Marion werden sehr liebevoll von Gosh und Hema aufgezogen. Beide sind Ärzte und arbeiten im athiopischen Hospital Missing.
Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist spannend und dicht erzählt. Obwohl das Buch mehr als 800 Seiten aufweist war es nie langweilig oder langatmig für mich.
Es wird gut die Stimmung im Hospital beschrieben und wie die Zwillinge aufwachsen und ihren eigenen Weg gehen.
Fazit:
Dieses Buch war eine wunderschöne Reise nach Äthiopien. Es werden einige medizinische Begriffe erläutert, was ich als Horizont Erweiterung empfand.
Eine sehr interessante und lesenswerte Lektüre!
Abraham Verghese
Lebenslauf von Abraham Verghese
Quelle: Verlag / vlb
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Rückkehr nach Missing
Rückkehr nach Missing
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Neue Rezensionen zu Abraham Verghese
Rezension zu "Rückkehr nach Missing" von Abraham Verghese
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
es ist schon einige Jahre her, dass ich folgendes Buch gelesen habe:
Rückkehr nach Missing
Autor: Abraham Verghese
Verlag: Insel-Verlag
Seitenzahl: 841 Seiten
Das Buch kam als Hardcoverausgabe zu 24,90 Euro am 7. Juli 2009 in den deutschen Handel.
Seit 25. Dezember 2010 ist es auch als Taschenbuchausgabe zum Preis von 9,95 erhältlich. Die ISBN-Nummer dafür ist: 978-3458357001
Über Abraham Verghese
Abraham Verghese wuchs in Äthiopien, in der Nähe von Addis Abeba, auf. Seine Eltern waren Inder.
Er studierte Medizin und wanderte in die USA aus. Dort war er als Arzt tätig. Heute lebt er in Palo Alto in Kalifornien.
Über Ärzte in einem äthiopischen Missionskrankenhaus – oder: die Handlung
Die Handlung beginnt Anfang der 1960er-Jahre. Thomas Stone ist Chirurg in einem Missionskrankenhaus in Addis Abeba in Äthiopien. Das Missionskrankenhaus, das von Spenden lebt, wird von allen „Missing“ genannt.
Die Person, die ihm während der Operationen als Operationsschwester unterstützend zur Seite steht, ist die katholische Nonne Mary Praise.
Eines Tages jedoch ereilen Mary Praise die Wehen. Ihre Schwangerschaft konnte sie monatelang geheim halten. Der Gynäkologin Hema, einer Inderin, gelingt es, Mary Praises eineiige Zwillinge in letzter Sekunde zu retten – die beiden Jungen Marion und Shiva. Jedoch stirbt Mary Praise – und der Chirurg Thomas Stone, von dem vermutet wird, er sei der Vater der Zwillinge, macht sich panisch aus dem Staub und geht in die USA.
Um die Zwillinge Marion und Shiva kümmern sich Hema und Ghosh. Ghosh wird – nach der Flucht von Thomas Stone – leitender Chirurg im „Missing“. Er und Hema heiraten und übernehmen die Elternrolle für Marion und Shiva. Ihnen gelingt es, das Interesse an der Medizin bei beiden Jungen zu wecken – und so werden sie später selbst Ärzte.
In ihrem Leben gibt es Licht und Schatten. Es gibt nicht nur Patienten, die geheilt werden können – und denen sie nicht mehr helfen können. Es gibt auch politische Umstürze in Äthiopien (der Landesteil Erithrea will unabhängig werden – wenn nötig, durch Gewalt von Terroristen) – und das Mädchen Genet, um deren Gunst sowohl Marion, als auch Shiva buhlen. Diese Liebe treibt einen Keil zwischen die beiden. Und eines Tages muss Marion überstürzt in die USA fliehen.
Ein dicker Schmöker, spannend und mitreißend bis zum Schluss – oder: meine Leseerfahrung
Über diverse Rezensionen beim Internet-Buchhändler Amazon.de wurde ich auf das Buch aufmerksam – und bei nächster Gelegenheit bestellte ich die Taschenbuchausgabe zu 9,95 Euro.
841 Seiten schreckten mich nicht ab – zumal das Buch erstklassige Lektüre zu sein schien, und so war es dann auch. Ich fing das Buch eine Woche vor unserer Abreise in den Urlaub an zu lesen – und natürlich landete es auch im Handgepäck. Ich las es im Zug zum Flughafen Stuttgart, ich las es im Flugzeug, ich las es auf dem Bustransfer zum Hotel am Urlaubsort - ich las es, wann immer sich die Gelegenheit dazu bot.
Von Anfang an war ich gefesselt von den Ereignissen in und rund um das Krankenhaus „Missing“. Der Ich-Erzähler Marion erinnert sich zurück – sein Stil ist ausschmückend und teilweise auch ausschweifend, die in der Vergangenheit erzählte Handlung wird aber nie langweilig.
Zuerst wollte ich die Frage beantwortet wissen, ob und wie die Zwillinge bei der Geburt überleben können – und was mit ihrer Mutter passiert. Die Geburt der Zwillinge zieht sich immerhin von circa Seite 58 bis Seite 176 hin. Danach wusste ich erst mal nicht, wie der Autor weiterhin Spannung erzeugt – war aber schon bald gefesselt von politischen Ereignissen rund um den äthiopischen Kaiser Haile Selassie und deren Auswirkungen auf das Krankenhaus „Missing“. Weiterhin hielt mich die Frage „Taucht Thomas Stone nochmals auf – und wenn ja, wann?“ an der Lektüre. Und weitere Ereignisse, die passierten – und Spannung erzeugten – und deren Fortsetzung oder Ende ich unbedingt erfahren wollte.
Bei der Lektüre musste ich mich daran gewöhnen, dass medizinische Zusammenhänge ausführlicher, als ich sie bisher in anderen Büchern las, beschrieben werden. So wird also nicht nur geschrieben „XY wurde wegen eines Wasserbruchs operiert“, sondern ich erfahre als Leserin genauer, wie das vor sich geht. Der Operateur nimmt mit einem Skalpell einen Schnitt an der Medianlinie vor, sieht dann das Bauchfell, die Wundseiten werden später mit Kompressen bedeckt – und so weiter. Diese medizinischen Details erstaunten mich beim Lesen zuerst, störten mich aber nicht – verwunderten mich eher – und nachdem ich sie gelesen hatte, vergaß ich sie schnell wieder. Wäre ich Chirurgin, hätte ich wohl in Gedanken philosophiert, ob die Vorgehensweise des Operateurs den heutigen Operationsstandards entspricht oder schon überholt ist.
Oder wenn der Autor den Gedanken ausspricht, dass Hema gerne mitten in einer Operation einen Kaffee trinken würde, so bleibt es nicht bei dem Ausdruck des Wunsches. Nein, der Autor fügt hier noch Gedanken Hemas ein, wie sie über die Herkunft des Kaffees nachdenkt – wo er also angebaut wird und welche Erinnerungen in ihr beim Wort „Kaffee“ geweckt werden.
Wen solche Ausschweifungen nicht stören, den erwartet eine spannende Familien- und Krankenhausstory. Denn der Autor verliert nie seinen „roten Faden“, er verliert sich nie in langweiligen Nebenhandlungen.
Der Schluss des Buches hat mich erschüttert – hier tritt nochmals eine Wendung ein, mit der ich absolut nicht gerechnet hatte.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Zehn Tage habe ich dazu benötigt.
Mein Fazit
Für mich war der Roman „Rückkehr nach Missing“ von Abraham Verghese bisher das leserische Highlight des Jahres 2011. Ich vergebe alle fünf Sterne dafür und eine Leseempfehlung. Ich würde auch zehn Sterne dafür vergeben, wenn ich könnte.
P.S.: In ähnlicher Form habe ich diese Rezension bereits bei Ciao.de veröffentlicht sowie auf dem Buchblog der „Verrückten Leseratten“ bei Wordpress.com. Dort bin ich auch als „Sydneysider47“ unterwegs.
Rezension zu "Rückkehr nach Missing" von Abraham Verghese
Die überraschende Geburt der Zwillinge Marion und Shiva 1954 im Missing Hospital in Addis Abeba wird überschattet vom Tod der Mutter, einer katholischen indischen Nonne, und der Flucht des Vaters, eines britischen Chirurgen.
Trotzdem verbringen die Jungen eine behütete Kindheit im Missing, liebevoll betreut von der Gynäkologin Hema und dem sensiblen Internisten und Chirurgen Ghosh. Früh geprägt durch ihr Umfeld sind Marion und Shiva fasziniert von der Medizin. Während der hochbegabte aber schuluntaugliche Shiva unter der Anleitung seiner Mutter zu deren fähigstem Helfer heranwächst, absolviert Marion Schule und Universität mit Bravour.
Die Liebe zu Genet, der Tochter einer Hausangestellten, die mit beiden zusammen aufgewachsen ist, macht die Brüder schließlich zu Rivalen und Marion muss in die USA fliehen.
Marion erzählt auf 850 Seiten eine packende Familiensaga vor dem Hintergrund der Geschichte Äthiopiens und der modernen Chirurgie.
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