A. L. Kennedy

 4,1 Sterne bei 254 Bewertungen

Lebenslauf

So vielseitig wie ein Buch: Alison Louise Kennedy wurde 1965 im schottischen Dundee geboren und ist auch dort aufgewachsen. 1986 schließt sie ihr Studium an der University of Warwick mit einem Bachelor in Theater und Dramatik ab. Im Anschluss lebte sie in Glasgow, London und schließlich in Wivenhoe. Kennedy zählt zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen Großbritanniens, nicht zuletzt, weil sie sich politisch engagiert und sich mit dem aktuellen Tagesgeschehen auseinandersetzt. Ihr Werk ist sehr vielfältig: Die Autorin veröffentlicht neben Romanen auch Science-Fiction, Kurzgeschichten und Sachbücher. Daneben schreibt sie für Theater, Radio, Fernsehen und Film sowie nationale und internationale Zeitungen. Auf BBC Radio liest sie regelmäßig aus ihren Werken und gelegentlich schreibt und performt sie sogar Bühnenstücke für eine Person, beispielsweise „Words“. Ihre Werke sind in eine Vielzahl von Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet worden. So wurde ihr unter anderem im Jahr 2007 der Costa Book Award verliehen. Ihre Texte zeichnen sich besonders durch die Verbindung von Realität und Fantasy, Komik und Ernst aus.

Alle Bücher von A. L. Kennedy

Cover des Buches Gleissendes Glück (ISBN: 9783803125897)

Gleissendes Glück

 (22)
Erschienen am 22.04.2008
Cover des Buches Paradies (ISBN: 9783423145763)

Paradies

 (18)
Erschienen am 07.07.2017
Cover des Buches Das Blaue Buch (ISBN: 9783423143103)

Das Blaue Buch

 (15)
Erschienen am 01.07.2014
Cover des Buches Alles was du brauchst (ISBN: 9783596157198)

Alles was du brauchst

 (12)
Erschienen am 01.08.2004
Cover des Buches Also bin ich froh (ISBN: 9783596164257)

Also bin ich froh

 (9)
Erschienen am 20.10.2005

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Neue Rezensionen zu A. L. Kennedy

Cover des Buches Als lebten wir in einem barmherzigen Land (ISBN: 9783446276246)
Leselampe_s avatar

Rezension zu "Als lebten wir in einem barmherzigen Land" von A. L. Kennedy

Musste mich sehr durchkämpfen
Leselampe_vor 2 Monaten

Anna ist Lehrerin einer angesehenen Schule in London und verbringt ihren Berufsalltag angesichts der Corona-Pandemie vor den verpixelten Zoom-Kacheln ihrer Grundschüler und ihren Alltag mit ihrem bei ihr wohnenden, erwachsenen Sohn. Schon immer will Anna, dass es allen gut geht, und so versucht sie Tag für Tag ihre Schüler zu beglücken und auch ihren Sohn Paul bestmöglich zufriedenzustellen. Bereits in ihrer Jugend lebte sie ihre wohlwollende Seite aus, verbrachte viel Zeit als Aktivistin in einer Artistengruppe, die häufig durch Protestaktionen auffiel und die Kriegs- und Sozialpolitik der Regierung anprangerte - jedoch immer auf die friedliche Art. Stets bemühten sie sich, durch die Kunst der Unterhaltung die Menschen auf Ungerechtigkeiten und alle möglichen Arten von Elend und menschenverursachten Leid hinzuweisen und sie dadurch zu motivieren, durch Handeln und Solidarität für Gerechtigkeit zu sorgen sowie durch eigene Selbstlosigkeit zufriedener zu werden. Und bald schon schließt sich ein weiterer Mitstreiter der Artistenguppe an. Bis dato gab es keine groß einschneidenden Vorkommnisse, doch das Neumitglied entpuppt sich als verdeckter Ermittler der Polizei, der zugleich die Rolle des Agent Provocateur aufs Beste auslebt und die Gruppe zu gröberen Straftaten animiert. Das Trauma des Verrats in der Gruppe und der alternden Anna sitzt tief doch nun, mehr als 20 Jahre später, kreuzen sich die Wege zwischen Anna und dem V-Mann erneut. Und die nach wie vor gutmütige Heldin muss sich selbst sowie ihre moralischen Prinzipien hinterfragen: muss man auch unbarmherzigen Menschen gegenüber barmherzig sein?

Ich fand das Buch relativ unzugänglich, da es sich nicht nur sehr komplexen Themen widmet, sondern auch dem Sprachfluss recht schwierig zu folgen war. Ab der zweiten Hälfte lief es zwar wesentlich besser, aber Kennedys Roman ist definitiv ein Werk, für das man sich Zeit nehmen muss - mein Interesse hat jedoch leider nach dem bereits schleppenden Beginn rasant nachgelassen. Thematisch ist der Roman reich bestückt, doch aufgrund dieser Multidimensionalität wird vom Leser hohe Konzentration und so einiges an Hintergrundwissen bezüglich Thatcher-Zeit, des Brexit sowie der heutigen gesellschaft-politischen Notlage innerhalb des Vereinigten Königreichs gefordert. Erzählt wird die Geschichte aus wechselnder Sicht Annas und aus dem Leben des Undercover-Cops namens „Buster“, was für eine gute Portion Auflockerung sorgte. Insgesamt kam mir jedoch der Spannungsbogen zu kurz, und die irgendwie doch insgesamt recht unglaubwürdige und schwer nachzuvollziehbare Geschichte lief relativ zäh vor sich hin. Kennedy drückt sich gewählt und mitunter auch schwer metaphorisch aus, jedoch nicht unbedingt auf die eingängige Art, weshalb bei mir kein Leseflow aufkam, der mich vollends begeistert hat. 

Alles in allem ist „Als lebten wir in einem barmherzigen Land“ eine sehr anspruchsvolle Lektüre ohne Page-Turner-Effekt, die mich leider aufgrund ihres überfrachteten Wesens nicht richtig überzeugen wollte, aber sicher seine Liebhaber findet, denn es steckt nicht nur viel Wehmut sondern auch viel Scharfsinn im Kennedys Roman. Streckenweise war es thematisch wirklich interessant, aber leider musste ich mich überwiegend doch sehr durch die knapp 500 Seiten kämpfen und daher wird mir dieser Roman wohl nicht lange im Kopf bleiben.

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Cover des Buches Als lebten wir in einem barmherzigen Land (ISBN: 9783446276246)
wandablues avatar

Rezension zu "Als lebten wir in einem barmherzigen Land" von A. L. Kennedy

Eine Wutrede, die keiner so richtig versteht.
wandabluevor 4 Monaten

England nach dem Brexit. Mitten in der Corona-Zeit. Die Icherzählerin hat sich wie viele andere Menschen in ihre private Nische zurückgezogen. Sie ist eine engagierte Grundschullehrerin und verunsichert durch die vielen sich widersprechenden Anordnungen der staatlichen Führung. Früher, so stellt sich heraus, war sie eine Aktivistin. Eine von der harmlosen Sorte, die in Strassentheatermanier streikende Menschen unterhalten und ermutigen wollte. Eines Tages wurde ihre Gruppe, das Chaos-OrkestrA, unterwandert. 

In zwei Erzählsträngen stellt die Autorin ihr Thema vor, es ist eine Thematik, die sich mir nicht ganz erschließt, es handelt sich im weitesten Sinne um einen Rundumschlag gegen die britische Regierung und/oder die Oberschicht, gegen die, die das Sagen haben und andere bevormunden, ausnutzen und schikanieren. In langen, endlos sich windenden Monologen beklagt sich die Ich-Erzählerin. Ihre Wutrede ist verworren und hört sich überdies sehr nach Querulantentum und der Entwicklung von Verschwörungstheorien an. Da ist nämlich noch die Sache mit den Stilzchen. Stilzchen sind die namenlosen Kumpane vom Rumpelstilzchen. Es sind diejenigen, die dir ans Leder wollen, die man aber nie zu fassen bekommt. Sagt Anna, die Grundschullehrerin. 

Der ganzen Story kann man nicht trauen, es fehlt ihr jegliche Glaubwürdigkeit, denn die Unterwanderung der Theatergruppe durch einen Polizeispitzel, mutet, gelinde gesagt, seltsam und kryptisch an: es mag sich dabei um eine multiple gestörte Persönlichkeit handeln, die mit sich selber spricht und Auftragsmorde ausführt. Allerdings: nix Genaues weiß man nicht. 

Fazit: Dass die ganze Geschichte vollkommen verrückt und abgefahren ist, ist nicht ihr größter Mangel, sondern die gewundene ausufernde Erzählweise, die vom Höxken aufs Stöksken kommt und nie Klartext redet. Jegliche Spannung bleibt dabei auf der Strecke und befördert die Story, die bis dato sträflich gelangweilt hat,  für mich vollends ins literarische Abseits.  

Kategorie: keine Ahnung, was das war.
Verlag: Hanser, 2023

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Cover des Buches Als lebten wir in einem barmherzigen Land (ISBN: 9783446276246)
dracomas avatar

Rezension zu "Als lebten wir in einem barmherzigen Land" von A. L. Kennedy

Eine provozierende Betrachtung der britischen Gesellschaft
dracomavor 5 Monaten

Der Titel und auch das beeindruckende Cover zeigen es schon: wir leben eben nicht in einem barmherzigen Land. Die Autorin zeichnet ein provozierendes Bild des zeitgenössischen Englands nach dem Brexit. Das mag ein Grund dafür sein, dass das Buch bisher in England keinen Verleger gefunden hat.

Im Mittelpunkt stehen zwei Menschen, zwei Ich-Erzähler: einmal Anna, eine idealistische und engagierte Lehrerin, die sich nach Kräften bemüht, ihrem Sohn und ihren Schülern während des Lockdowns gerecht zu werden. Und dann „Buster“, der sich in Studententagen Annas Straßentheatergruppe angeschlossen und dann als Polizei-Spitzel die Gruppe vor Gericht gebracht hatte. 

Annas Erzählstimme ist ein einziger Monolog, in dem sie ihr Leben, ihren Alltag, ihre Gedanken und vor allem ihre Wut zu Papier bringt. Dagegen erzählt Buster wesentlich sachlicher, gelegentlich fast zynisch und legt seine Aufgabe als Undercover-Agent und Auftragsmörder dar. 

 Was macht Anna so wütend? Es ist nicht nur der Verrat Busters, sondern die gesamte Situation. Sie beobachtet sehr differenziert das Auseinanderdriften der gesellschaftlichen Gruppen, und die zunehmende Verarmung der Mittel- und Unterschichten empört sie genauso heftig wie in ihren Studententagen, als sie mit ihrer Straßentheatergruppe Streikende unterstützte und gegen soziale Ungleichheit kämpfte. Sie sieht die Ursachen der Situation im schamlosen Machtstreben und dem ausufernden Egoismus einer Führungsschicht, die kein soziales Gewissen kennt.

Diese Gruppe bezeichnet Anna als die Stilzchen nach dem Märchen der Gebrüder Grimm, wo das Rumpelstilzchen aus Stroh Gold spinnt und als Lohn das Kind der Königin einfordert. Dieses Bild löst Anna auf: die Gruppe der Stilzchen interessiert sich nicht für andere Menschen, sondern nur für Gold, nur für das eigene Fortkommen, nur für die Festigung ihrer eigenen Machtposition, nur für ihre eigenen Vorteile. „Was zählt, ist die Demonstration der absoluten Macht.“ Und so wird Annas Text eine wütende und auch verzweifelte Anklage gegen die Ungerechtigkeiten ihrer Zeit und ihres Landes.

Ein zweites Märchen spielt eine Rolle: das Märchen vom Barmherzigen Land. Dieses Land verzeiht auch vielfachen Mördern, und es wird gegen Ende des Romans eine besondere Rolle spielen. „ Ohne Barmherzigkeit werden die normalen Menschen zu den neuen Stilzchen.“

 

 

 




 

 

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171 BeiträgeVerlosung beendet

Zusätzliche Informationen

A. L. Kennedy wurde am 24. Oktober 1965 in Dundee (Schottland) geboren.

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